Screening - Verkleidete Distanzen
Video Film Screening
Verbindung zu esel.at
12. Dezember 2025, 18 Uhr
Universität für angewandte Kunst Wien, Hörsaal 1 (Erdgeschoss)
Oskar-Kokoschka-Platz 2, 1010 Wien
Gabriele Stötzer, Lokalbestimmungen, 1984, 15:13 Min.
Marina Gržinić präsentiert Meje kontrole st. 4 (The Borders of Control no. 4), Ikone glamourja, odmevi smrti (Icons of Glamour, Echoes of Death), 1982, 15:49 Min.
Ramona Köppel-Welsh, Konrad! Sprach die Frau Mama …, 1989, 10:40 Min.
Geta Brătescu, Atelierul (The Studio), 1978, 16:13 Min.
Ulrich Polster, Frost, 2002, 5:19 Min.
Kuratiert von Elisa R. Linn und Jenni Tischer
Das Screening widmet sich ästhetischen und intermediären Grenzüberschreitungen in filmischen und videobasierten Experimenten, die künstlerische und subjektive Freiräume im geschlossenen, verdichteten Raum verhandeln. Auf der Straße oder im Atelier werden die Introspektion, die Flucht nach innen, das Imaginative im Spiegel zur gesellschaftlichen Außenwelt – im Stile eines dérive oder mittels körperlicher Performanz – ebenso zum Thema wie der Nicht-Glaube an den (modernen) Fortschritt: die Bewegung ohne Ziel, ohne Ankunft, ohne Mehrwert und frei von vermeintlicher Sinnhaftigkeit. Dabei treten jene subversiven ästhetischen Potenziale hervor, die solche Praktiken jenseits normierter (visueller) Realitäten in der DDR, in der Sozialistischen Republik Rumänien, in Jugoslawien sowie im von Umbrüchen geprägten, wiedervereinten Deutschland nach dem Fall des Eisernen Vorhangs bis heute entfalten. Sich wiederholende Momentaufnahmen werden in stoische Zeitlichkeit überführt, in der sich im vermeintlich Immergleichen zwischen Gewohnheit und Verfremdung subjektive Handlungsspielräume eröffnen – außerhalb der Grenzen der sozialen, politischen und kulturellen Gegebenheiten einer Öffentlichkeit.
Das Screening findet im Rahmen der von Elisa R. Linn kuratierten Ausstellung Verkleidete Distanzen – migratory aesthetics and counter-public spheres in the gdr statt, die bis zum 31.01.2026 in der Universitätsgalerie der Angewandten zu sehen ist und ihrem gleichnamigen Seminar an der Abteilung für Kunst und Wissenstransfer.