Ruth Klüger, Dichten als Medium der Erinnerung
Literatur Diskussion
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Rahmenprogramm zur Ausstellung
Ruth Klüger – Ceija Stojka. Dichten ins Leben
Begrüßung Anna Babka (Bezirksrätin und Vorsitzende der Kulturkommission Wien Neubau)
Gespräch mit Gesa Dane (Literaturwissenschaftlerin, Berlin und Verwalterin des Nachlasses von Ruth Klüger)
Robert Schindel (Lyriker, Autor, Regisseur, Wien)
Daniela Strigl (Literaturwissenschaftlerin und Literaturkritikerin, Wien)
Moderation Sabine Kock
Gedichte begleiten Ruth Klüger durch ihr Leben. Als sie als Kind nicht mehr zur Schule gehen durfte, begann sie Gedichte auswendig zu lernen. Deportiert in die Lager des NS-Regimes sagte sie sich diese Gedichte auf, um die nicht endenden Stunden auf dem Appellplatz durchzustehen und begann selbst zu dichten – im Kopf, denn zum Aufschreiben gab es nichts. Nach dem für sie selbst unerwarteten Erfolg ihres autobiografischen Romans weiter leben. Eine Jugend begann Ruth Klüger mit über 60 Jahren nochmal ein ganz neuartiges öffentliches Leben. Ihre poetisch kritische Stimme als Autorin, Vortragende und Rezensentin wuchs international zunächst im deutschsprachigen Raum, in Europa und später auch in Amerika. In ihrem zweiten autobiografischen Band unterwegs verloren hat sie die eigenen Erinnerungen mit lyrischen Referenzen an Herta Müller, Ingeborg Bachmann und andere Dichterkolleginnen eingebettet. In Zerreißproben wählt sie eine ungewöhnliche Form und kommentiert ihre eigenen Gedichte. Gesa Dane als Verwalterin des Nachlasses von Ruth Klüger, Robert Schindel als Dichterkollege und Daniela Strigl als solidarische Kritikerin stehen der Autorin nah und sind gleichzeitig hochkarätige Expert:innen im Blick auf sie. Der Abend /das Gespräch möchte dem Außerordentlichen und Besonderen nachgehen, wenn unsagbare Traumata der Erinnerung zu Gedichten werden.