Robert F. Hammerstiel - Akatalepsia
Fotografie Ausstellung
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Die Ausstellung von Robert F. Hammerstiel vereint Foto- und Videoarbeiten, die prekäre Situationen zeigen, in denen die Fragilität des menschlichen Seins zum Ausdruck kommt. Die Unmöglichkeit, das Wesen der Existenz zu begreifen und zu benennen – in der Philosophie: Akatalepsie – befördert Unsicherheit, Verlorenheit und Zukunftsangst. Diese Thematik beschäftigt den Künstler schon lange.
Die beiden ausgestellten Fotoserien Dark Picnic (2019–2022) und Floating Nights (2024–2025) sind getragen von einer Stimmung der Rätselhaftigkeit und Ambivalenz. Beide basieren auf Inszenierungen von Menschen in Landschaften. Die dargestellten Situationen sind uneindeutig, wir kennen nicht das Davor und das Danach, nur die momentane Sicht auf die Protagonisten.
In Dark Picnic liegen Menschen in verschiedenen Körperstellungen am Boden. Fotografiert wurde in der Dämmerung, diesem Zustand zwischen Hell und Dunkel, zwischen Wachsein und Traum, in dem Uneindeutigkeit und Unkenntlichkeit herrschen. Dazu wird in der zweiten Serie, Floating Nights, in der Jugendliche in Tümpeln und kleinen Seen stehend inszeniert sind, durch die verstärkte poetisch-romantische Stimmung noch einmal das Vage, Geheimnisvolle und damit Existentielle angesprochen.
Die Stimmung der Vergänglichkeit greifen auch zwei jeweils 5-teilige Videoserien auf. In Es soll uns doch gelingen (2019–2022) werden in der Dämmerung Gärten von Sprinkleranlagen bewässert – zum Wohl der Pflanzen und dennoch eine sisyphushafte Routinearbeit. Alles ist fragil und vergänglich, ebenso wie in der zweiten Videoserie Aus dem Nichts (2025), in der je ein Mensch in einem Wohnraum plötzlich in sich zusammenfällt. Ohne Erklärung, scheinbar ohne Grund.
Robert F. Hammerstiel wurde 1957 in Niederösterreich geboren; er lebt und arbeitet als bildender Künstler in Wien. Seine bevorzugten Medien sind Fotografie, Video und Installation. Sein Werk ist in zahlreichen Publikationen veröffentlicht worden und in nationalen und internationalen Sammlungen sowie Ausstellungen vertreten. 2025 wurde ihm der Österreichische Kunstpreis für künstlerische Fotografie zuerkannt.