Als intermediales Scharnier verwirklicht ‘Lossless’, der neue Kurzfilm der Filmemacher und Musiker Assi Weitz (AT/IL) und Robert Gradisen (NL), das musikalische Konzept der freien Improvisation ihres jungen Trios JAP als nicht-narratives, surreales Montageexperiment.
Für sechs Musikstücke aus ‘Lossless in Los Angeles’, dem ersten Album der Band, wurden eigenständige filmisch-performative Szenarios entwickelt, die sich wohl am besten als „aufgezeichnete Installationen“ bezeichnen lassen. Anstatt visueller Schlüssel und kohärenter narrativer Strukturen, bietet Lossless seinen ZuseherInnen eine unkonventionelle Filmerfahrung, die Rezeptionsgewohnheiten und eingeübte mediale Interpretationsmuster einer Testsituation unterstellt. So versucht der Film strukturelle Unordnung als kontemplative kinematische Erfahrung zu modellieren, ohne dabei die interne Logik der Filmbilder mit einer schlüssigen semantischen Decodierung beim Publikum zu korrelieren.
Dabei lässt sich der Film aber weder dem Genre des Musikvideos, noch dem Genre des in den Film übersetzten Konzeptalbums, wie etwa Pink Floyds “The Wall” oder “Stop Making Sense” der Talking Heads, zurechnen - ist es doch das Zusammentreffen von struktureller und semantischer Diskontinuität mit der geschlossenen, in sich verschränkten Form des Kurzfilms, der ‘Lossless’ von den oben genannten Formaten scheidet. Daher nennen die Filmemacher ihr audio-visuelles Format augenzwinkernd ‘Falbum’ - eine Fusion aus Film und Musikalbum. (RT)
Premiere und anschließendes Q&A mit Regisseur Assi Weitz und der Choreographin/Performerin Keren Levi (IL).
LOSSLESS
NL / IL / IN 2013, 18min
R, DB, S: Assi Weitz & Rob Gradisen
Musik: JAP
Assi Weitz - Percussions, Synth
Rob Gradisen - Samples
Yrjana Rankka - E-Contrabass
Darsteller_innen:
Erik van Zuylen
Keren Levi
Turan Furat