Herstories of Feminist Hacking with Mz*Baltazar’s Lab
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Aus heutiger Sicht können fast alle frühen künstlerischen Auseinandersetzungen mit Computertechnologie als Hacking bezeichnet werden. Es gab noch keine kommerziell vertriebenen Standardgeräte, keine Massenproduktion von Elektronik oder PCs. Große Institutionen oder Unternehmen (Bell Labs, US-Armee, CERN usw.) konnten es sich leisten, Computer zu betreiben, aber wie konnten sich Künstler*innen Zugang verschaffen?
Wie fühlte es sich an, in dieser Zeit eine Pionierin zu sein? Und wie bauen zeitgenössische feministische Künstlerinnen* und Hackerinnen* auf diesem Erbe auf, transformieren es und setzen sich kritisch damit auseinander, um mitgeführte Zukunftsvisionen neu zu überdenken?
Ausgehend von zwei Werken in der Radical Software Ausstellung erzählen die feministischen Hackerinnen Patricia J. Reis, Lale Rodgarkia-Dara und Stefanie Wuschitz von einem lebendigen Künstlerinnen*-Netzwerk rund um das Mz*Baltazar’s Laboratory. Wir laden ein zu einem Gespräch mit feministischen Aktivistinnen*, Künstlerinnen* und Hackerinnen*, um die radikale Verflechtung von Technik, Kunst und Gender zu ergründen. Was sind die Agenden und Strategien für eine subversive Nutzung von Technologie heute?
Die Veranstaltung ist mit gültigem Ausstellungsticket kostenlos und findet auf Englisch im Kunsthalle Wien Atelier statt.
Patrícia J. Reis ist Medienkünstlerin und Forscherin und untersucht die Beziehungen zwischen Mensch und Technik aus feministischer Sicht. Sie entwickelt interaktive Schnittstellen und Medieninstallationen mit Schwerpunkt auf Haptik, Sinnlichkeit und Verkörperung. Derzeit arbeitet sie als Senior Post-Doc und Dozentin an der Universität für angewandte Kunst in Wien/ Abteilung Digitale Kunst.
Lale Rodgarkia-Dara ist Schriftstellerin und Klangkünstlerin. Seit 2003 gibt sie Workshops und Trainings in informellen und formalen Bildungseinrichtungen und engagiert sich in der Gemeinwesenarbeit. Sie produziert und entwickelt Kunst, die mit Räumen und Sphären in Transformation, sowie Radio, Literatur und Medienkunst im Zusammenspiel mit Open-Source-Technologie zu tun hat. Derzeit leitet sie Radio Helsinki, das freie Radio in Graz, Österreich, als strategische Geschäftsführerin und ist Lehrbeauftragte an der Universität für angewandte Kunst.
Stefanie Wuschitz ist eine kunstbasierte Forscherin, die Strategien zur Dekolonisierung von Technologie untersucht. Sie hat zu feministischem Hacking als künstlerische Praxis veröffentlicht. Ihre Arbeiten wurde international in Ausstellungen und Festivals gezeigt. Derzeit forscht sie an der Akademie der bildenden Künste Wien zu digitalem Kolonialismus.
Mz*Baltazar’s Lab ist ein unabhängiger feministischer Kunstraum und eine Gemeinschaft, die darauf abzielt, eine Kultur des angstfreien Machens zu schaffen! Ein Umfeld, das Kreativität, Aktivismus und provokantes Denken unter dem Dach von Kunst, Wissenschaft, Gender und Technologie fördert. Das im 20. Wiener Gemeindebezirk ansässige Mz*Baltazar’s Lab kuratiert Workshops und Ausstellungen mit einem besonderen Fokus auf weibliche* Kreative. Gegründet wurde es 2008 von Stefanie Wuschitz und heute besteht das Kollektiv aus Anna Watzinger, Lale Rodgarkia-Dara, Olivia Jaques, Patrícia J. Reis und Sarah Wilhelmy (George).