Mayday
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MAYDAY / MAYDAY
1.Mai 15.00 S-/U-Bahn Simmering
#fightprecarity #mayday #w0105
Gesellschaftliche Zwänge bringen laufend Herausforderungen mit sich.
Belastend sind eine hohe Inflation, steigende Mieten und die Dominanz von Investor*innen am Wohnungsmarkt. Wer keinen Zugang zu Gemeindebauten oder dem gesicherten Wohnungsmarkt hat, hat kurze Verträge und horrende Mieten zu zahlen. Viele können sich Wien nicht mehr leisten. Dem stehen wir entgegen und gehen für eine Stadt für Alle auf die Straße!
Denn das ist auch nötig im Angesicht der Zunahme rechter Gewalt auf den Straßen unserer Stadt. Weltweit kommt es zu einem Angriff auf feministische und queere Strukturen und die Zahl der Femizide steigt an. Vor kurzem wurde in Österreich ein rechtsextremes Netzwerk aufgedeckt, welches gezielt Jagd auf homosexuelle Männer und queere Personen machte. Und Personen die sich konsequent gegen rechtes Gedankengut positionieren, insbesondere Antifaschist*innen, werden immer mehr zur Zielscheibe von staatlichen autoritären Maßnahmen. Sei es etwa Maja in Ungarn, der als Person eine Haft von 24 Jahren droht, den vielen weiteren Antifaschist*innen im Budapestkomplex, denen ähnlich drakonische Strafen drohen oder in Graz, wo es aktuell massive Repression gegen Personen gibt, die antifaschistisch aktiv sind.
Wo rechte Parteien es schaffen, in die Regierung zu kommen, fangen sie auch an, ihre Ideologie in Praxis umzusetzen. Dafür muss nicht erst in die USA geschaut werden, auch in Österreich passiert das. Zuletzt geschehen in der Steiermark, wo die Blau-Schwarze Regierung (als einer der Schritte) bereits existierende Beiräte für Kulurförderungen mit ihnen passenden Personen ausgetauscht wurde hatte – vor Ablauf der eigentlichen Laufzeit.
Dabei sind es gerade Kulturinitiativen und Räume, die wichtig für gesellschaftliches Miteinander sind. Diese Räume sind eine grundlegende notwendige Basis, um gegen die Polarisierung in unserer Gesellschaft vorzugehen und somit für eine solidarische Gesellschaft zu kämpfen! Daher thematisieren wir auch, dass viele Räume aktuell bedroht sind und setzen uns für Freiräume wie St.Marx ein, die demnächst verbaut werden sollen.
Nicht nur Antifaschismus und Kulturarbeit sind bedroht. Antisemitismus und Rassismus sind auf dem Vormarsch. Seit dem 7. Oktober und dem darauf folgenden Krieg haben sich islamistische und rechte Propaganda vervielfacht, die auch in unsere Bewegungen wirken. So hat die Anzahl an antisemitischen Übergriffen – auch aus vermeintlich linken Strukturen heraus – massiv zugenommen. Ebenso gibt es eine Steigerung an rassistischen und antimuslimischen Vorfällen.
Besonders Personen, denen ein „Anders“ zugeschrieben wird, erleben täglich verschiedene Ausschlüsse. Wer einen als „nicht Deutsch“ gelesenen Namen hat, erfährt am Wohnungsmarkt bereits massive Diskriminierung. Auch am Arbeitsmarkt gibt es große Diskriminierung aufgrund von (vermeintlicher) Herkunft. Und hier sprechen wir noch nicht einmal von der Situation von Personen, denen der Zugang zum Arbeitsmarkt verwehrt wird. Personen, die einen eingeschränkten Zugang zum Arbeitsmarkt haben, wie beispielsweise Personen diejenigen, die in einem Asylverfahren sind, können primär nur als Selbständige arbeiten. Sie landen in der Selbständigkeit in der Form als Sub-Sub Unternehmer_innen in prekärer Arbeit wie Paket und Essenszustellung. Ein Arbeitsbereich, der gerade massiv von Verschlechterungen betroffen ist. So hat Lieferando soeben 1000 Rider, die angestellt waren, gekündigt und stellt das System nun ausschließlich auf freie Dienstverträge um. Ein klarer Angriff auf die Arbeitnehmer*innen, den wir als Linke und emanzipatorisch organisierte Strukturen nicht vernachlässigen dürfen!
Es muss uns klar sein, dass auf die Arbeit in prekären Verhältnissen, auch häufig das Leben in prekären Wohn- und Gesundheitssituationen folgt. Überteuerte Wohnungen, manchmal ohne Heizung und Strom. Hohe Mehrkosten bei gesundheitlichen Problemen für Personen, die nicht versichert sind. Hier sind es meist die Menschen selbst, die sich organisieren, um gegen diese menschenverachtenden Zustände anzukämpfen – begleitet von harter Repression, bis hin zum Jobverlust.
Dies sind alles Beispiele kapitalistischer Profitlogik und Marginalisierung.
Wir stehen heute vor einer Welt multipler Krisen und Kriege, die nicht mit einfachen Antworten und rechter Rhetorik zu lösen sind. Eine weitere Krise, die von der Realpolitik vollkommen ignoriert wird, ist die des Klimas. Seit den Überschwemmungen im Herbst letzten Jahres ist klar: Die Klimakrise ist längst auch in Österreich angekommen. Dabei muss uns klar sein, dass es viele Regionen gibt, vor allem im globalen Süden, in der globalen Peripherie, die ungleich stärker von der Klimakrise betroffen sind. Und was wir bis jetzt erlebt haben, ist lediglich der Vorgeschmack. Auch hier gibt es regionale Organisierung wie „Wir fahren gemeinsam” wo Busfahrer*innen, Gewerkschaften und aktivistische Umweltgruppen, die gemeinsam für die Verkehrswende engagiert sind.
Für uns stellt sich die Frage nach einer anderen Lebensweise, fernab von Krieg, Staat, Kapitalismus, Rassismus, Antisemitismus, Faschismus und Patriarchat; fernab von Herrschaft und Ausschluss.
Es ist Zeit, die vielen Kämpfe, die wir führen, zusammenzuführen und gemeinsam Lösungsansätze zu erarbeiten. Auf dass die Welt von morgen eine bessere, eine von all den Zwängen befreite ist!
Den vielfältigen Ausschlüssen setzen wir ein solidarisches Miteinander entgegen! Für diese Perspektiven gehen wir am 1. Mai gemeinsam auf die Straße! Kommt um 15.00 zur S-/U-Bahn Simmering, mit uns zu einer kämpferischen Demonstration durch den 11. Bezirk.
Emanzipatorische Kämpfe verbinden!