Ausbrechen – Aufbrechen

Das spanische Kino der Transición: 1976–1987
Film Filmreihe
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26 Termine
Dienstag 6. Mai - Mittwoch 4. Juni
Di 6. Mai -
Mi , 4. Juni
Filmreihe
Ausbrechen – Aufbrechen
eSeLschwarm – für Community Perspektiven
Dienstag 6. Mai
Mittwoch 7. Mai
Donnerstag 8. Mai
Freitag 9. Mai
Samstag 10. Mai
Montag 12. Mai
Mittwoch 14. Mai
Samstag 17. Mai
Sonntag 18. Mai
Montag 19. Mai
Mittwoch 21. Mai
Donnerstag 22. Mai
Freitag 23. Mai
Samstag 24. Mai
Sonntag 25. Mai
Montag 26. Mai
Dienstag 27. Mai
Sonntag 1. Juni
Montag 2. Juni
Dienstag 3. Juni
Mittwoch 4. Juni

Mit dem Tod des spanischen Diktators Franco findet ab 1976 eine lang ersehnte Öffnung des Landes auf politischer, sozialer und kultureller Ebene statt. Erste Wahlen finden 1977 statt, im Jahr darauf erhält Spanien eine neue Verfassung – und Frauen wieder das Wahlrecht. Umbrüche, die auch im Kino dieser Zeit verhandelt werden, wo eine neue Generation an Filmschaffenden den Moralismus der Vergangenheit hinterfragt, differenziert – etwa über Geschlechterrollen und Gender – nachdenkt und dabei den Geist der neu gewonnenen Freiheit vor sich herträgt. Eine unbedingt wiederzuentdeckende, politische und freche Ära des Kinos!

Die Retrospektive findet mit großzügiger Unterstützung der Kulturabteilung der Spanischen Botschaft in Wien statt.
Zahlreiche Filme sind erstmals in Österreich zu sehen.

Jahre des Wandels
Vor 50 Jahren enden mit dem Tod Francisco Francos 39 Jahre Diktatur in Spanien, und ein Demokratisierungsprozess setzt sich in Gange. Die Übergangszeit von 1976 bis Ende der 1980er-Jahre, die sogenannte Transición, ist von tiefen politischen, sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen geprägt, die das Alltagsleben grundlegend verändern und festgefahrene gesellschaftliche Modelle in Frage stellen. Ist das demokratische Bewusstsein in der zweiten Hälfte der 1970er-Jahre noch stark politisiert, so nimmt es in der darauffolgenden Dekade provokante, hedonistische Züge an, besonders in der Hauptstadt Madrid. In unbändiger Kreativität und Lebenslust entsteht die befreiende Movida Madrileña mit ihrer tabubrechenden Gegenkultur. Es werden neue Existenzformen erprobt, die LGBT-Community tritt selbstbewusst ins Rampenlicht, die experimentierfreudige Jugend ist entschlossen, das Leben in vollen Zügen zu genießen, und es gibt endlose Partys mit Exzessen, aber auch Drogen. Wie kaum ein anderer verkörpert Pedro Almodóvar mit seiner schrillen Ästhetik den Geist der Movida und wird zu ihrer Galionsfigur.
Doch die Transición hat auch ihre Schattenseite. Abseits der Szene in Madrid gibt es Filmemacher:innen, die sich dem Subproletariat in den Vororten der Großstädte widmen und den Kleinkriminellen, die – weil sie keinen Ausweg aus ihrer Misere sehen – Drogen nehmen und verkaufen: Das Cine quinqui, ein dem Realismus verpflichtetes Filmgenre ist schroff, kompromisslos und politisch explosiv.

Unsere Filmschau stellt den Versuch dar, den ungeheuren Facettenreichtum dieser komplexen, höchst kreativen Periode abzubilden. Zwei brisante Dokumentationen, EL DESENCANTO und OCAÑA, RETRATO INTERMITENTE, werfen einen scharfen, unbefangenen Blick auf die Anfangszeit der Transición, während drei Frühwerke von Almodóvar uns den Geist der Movida Madrileña spüren lassen. Auf deren verwegene Seite verweisen hingegen Zuluetas experimentelles Meisterwerk ARREBATO und einige seiner – im Rahmen dieser Schau erstmals in Österreich präsentierten – Kurzfilme. Regisseure wie Eloy de la Iglesia, José Antonio de la Loma oder auch Altmeister Carlos Saura führen uns mit ihren Werken in die Welt des Cine quinqui. Darüber hinaus präsentieren wir zwei Arbeiten der Pionierinnen Pilar Miró und Josefina Molina, die uns Einblicke in die feministischen Kämpfe jener Zeit geben. Als Aufschrei gegen jede Unterdrückung und als Plädoyer für Diversität ist das Kino der Transición gerade heute besonders wichtig: Es liefert gesellschaftspolitische Denkanstöße, die man sich mitnimmt.

Kuratorin: Maria Giovanna Vagenas

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