The Place, The Garden and Abrakadabra. 1992-2025
Zeitgenössische Kunst Diskussion
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Artist Talk & privates Get-Together mit Pavlo Makov
In Form einer kleinen Präsentation mit anschließendem Gespräch, gewährt uns der Künstler Pavlo Makov Einblicke in 35 Jahre künstlerische Praxis und kulturelle Referenzen aus der Ukrainischen Kunstgeschichte, mit Fokus auf Charkiw, seinem langjährigen Lebensmittelpunktes.
Im Rahmen ihrer Ausstellung Wir sind immer mittendrin hat Veronika Dirnhofer den renommierten ukrainischen Künstler Pavlo Makov eingeladen, eine Auswahl seiner Werke zu präsentieren. Die beiden verbindet eine langjährige Freundschaft und ein künstlerischer Austausch. Makov zeigt eine Auswahl an Druckgrafiken, die wiederholt das Motiv eines Gebäudes, einer Schwalbe und eines Trichters zeigen. Die kleinformatigen Arbeiten entfalten eine melancholische, aber auch suchende Qualität. Die wiederholte Verwendung der Motive und die skizzenhafte Anmutung unterstreichen den prozesshaften Charakter seiner Kunst.
(Text: Verena Kaspar-Eisert, MQ-Chefkuratorin)
Der ukrainische Künstler, der zurzeit wieder in Charkiw lebt, erlangte in Wien bereits Bekanntheit, als er 2024 seine renommierte Arbeit „The Fountain of Exhaustion“ (zu Deutsch: Brunnen der Erschöpfung) im Wiener Museumsquartier erstmal in einem öffentlichen Raum ausstellte - kuratiert von Verena Kaspar-Eisert.
Sein wesentliches Merkmal: Durch die ständige Verteilung der Trichter, erschöpft sich der Brunnen Makovs im Laufe des Wasserflusses selbst. Die Verteilung führt dazu, dass nur noch Tröpfchen die unterste Reihe der Trichter erreichen.
Zuvor war der Fountain prominent im Ukrainischen Pavillon von 2022 auf der Biennale von Venedig ausgestellt, die Geschichte der Arbeit reicht allerdings bis in die Mitte der 1990er Jahre zurück. Aber auch aktuell ist das Motiv des Trichters, aus denen auch der Brunnen gebaut wurde, in den meisten Druckgraphiken des Künstlers zu finden, so auch in den Arbeiten, die zurzeit in der GALERIE3 ausgestellt sind.
Inhaltlich möchte der Künstler mit seinen Arbeiten auf die Erschöpfung ökologischer, ökonomischer oder auch demokratischer Ressourcen auf persönlicher und globaler Ebene aufmerksam machen. Und im Detail? Was hat es mit dem Begriff der UtopiA auf sich, welche Verbindung und Perspektiven hat Makov auf die Stadt Charkiw, als wesentliche Quelle seiner künstlerischen Arbeit? Welchen Einfluss hat die aktuelle Situation der Ukraine auf seine künstlerische Arbeit? Bei einem Künstler-Gespräch in der GALERIE3 Wien gewährt uns Makov Einblicke.
“Ohne ein Verständnis dessen, was die ukrainische Kultur ist, hören sowohl Europa als auch die ganze Welt auf zu begreifen, was in diesem Krieg verloren geht.” (Pavlo Makov, 2022)
Aktuell ist der Fountain of Exhaustian als Teil der Ausstellung Something in the Water im MAXXI | Museo nazionale delle arti del XXI secolo, in Rom zu sehen.
Pavlo Makov (*1958 in St. Petersburg) lebt und arbeitet in Charkiw, Ukraine. Er besuchte die Kunsthochschule der Krim (Simferopol, Ukraine), die Akademie der Bildenden Künste (St. Petersburg, Russland) als auch das Charkiwer Kunst- und Industrieinstitut, Abteilung für Grafik (Ukraine). Seine Werke befinden sich unter anderem in der Sammlung des Nationalen Kunstmuseum der Ukraine (Kiew), Nationales Kunstmuseum Bohdan und Warwara Chanenko (Kiew), des Victoria and Albert Museum (London), der National Gallery of Art (Washington DC), der Bibliothek des Kongresses (Washington DC), des Zentrums für zeitgenössische Kunst und Kultur (Osaka, Japan), des Museums der Schönen Künste (Cremona, Italien), des Nationalmuseums Thyssen-Bornemisza, Madrid oder des Zimmerli Museum (USA).