Solo XVI: Anahita Asadifar

Retrospectral
Fotografie Ausstellung
eSeL – Geheimtipp
»Mit der Reihe SOLO gibt die FOTOGALERIE WIEN jährlich einer jungen Position Raum zur Entfaltung – diesmal der in Isfahan geborenen, in Wien wirkenden Anahita Asadifar. Ihre Ausstellung „Yet all we inherit will dissolve into the air“ durchquert Traum, Theorie, Tanz, TV, Krieg und Kosmos – montiert, musikalisch, methodisch und mit der nötigen Portion Halluzination. Anstatt Antworten auf den Zustand der Welt zu liefern, schafft sie Räume für Unruhe, Resonanz und kunstvolle Schlaflosigkeit. >;e)«
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3 Termine im Archiv
Samstag 8. März
8. März
Sa
18:00
Finissage
Finissage & Artist talk
eSeL – Socializing
bis Samstag 8. März
Di 28. Jän. -
Sa , 8. März
Ausstellung
Solo XVI: Anahita Asadifar
Montag 27. Jänner
27. Jän.
Mo
19:00
Eröffnung
Solo XVI: Anahita Asadifar
Einführende Worte: Antonia Birnbaum
eSeL – Geheimtipp

Seit 2010 wird jährlich eine der in der FOTOGALERIE WIEN stattfindenden Ausstellungen einem/einer jungen aufstrebenden Künstler:in als Einzelausstellung gewidmet. Diese Ausstellungsreihe, SOLO, fungiert als Plattform und Sprungbrett für Künstler:innen, die gerade am Beginn ihrer Karriere stehen, aber bereits über ein umfangreiches Werk verfügen, das einer breiten Öffentlichkeit präsentiert werden soll. Ziel ist es, eine nachhaltige Bekanntheit für die/den ausgewählte/n Künstler:in zu schaffen; dies inkludiert auch die Vermittlung von Kooperationen und Wanderschaften.

Wir freuen uns, in diesem Jahr die Künstlerin Anahita Asadifar, die in Isfahan/Iran geboren wurde und in Wien lebt und arbeitet, mit ihren Arbeiten präsentieren zu dürfen.

Yet all we inherit will dissolve into the air

Wir haben zweifellos die Schwelle zum 21. Jahrhundert überschritten und befinden uns inmitten einer neuen Gefahrenzone. Welche Rolle spielen Politik, Kunst und Sex darin – wie unterbrechen sie die brutalen Mutationen des Kapitals? Diese allzu allgemeine Frage ist vielleicht weniger banal, als sie zunächst erscheint, denn tatsächlich wurden ihre Signifikanten – Politik, Kunst, Sex – abgeschafft und ersetzt durch Moral, „Artivismus“ und Gender als liberales Identitätsangebot. Anahita Asadifars künstlerische Praxis aber hält an der eigentlichen Frage fest und konfrontiert zugleich die Dilemmata, die zu ihrer Reformulierung geführt haben. Sie erprobt das „Hier und Jetzt“ durch bislang unerschlossene geografische Verbindungen, generationelle Brüche und choreografische Begegnungen, wobei sie auf unwahrscheinliche, aber präzise künstlerische Aktualisierungen von Erfahrung setzt anstatt auf die algorithmischen Fatalitäten (und die gähnende Leere) der zeitgenössischen Diskurse über den sozialen Wert der Kunst.

Träume von Schlaflosigkeit: Dies ist der Stoff, aus dem Anahita Asadifars Kunst gemacht ist. Ein bewegtes Gewebe aus Bildern, Texten, Tanz, Musik, Maschinen, Sprechakten, Körpern und Persona, das einen flüchtigen, edgy, fast halluzinatorischen Zustand der Wachsamkeit vermittelt. Ihre Arbeit entlehnt Elemente des Surrealismus, doch anstatt die Differenz zwischen Realität und Traum aufzuheben, betont sie ihre Diskontinuitäten als Folge unserer zunehmenden „Unfähigkeit zu schlafen“. Viele der Arbeiten verweisen auf Orte der Unterhaltung oder Kommunikation, für die Massen und die „Hochkultur“: Eine tausendköpfige Chorwand singt mit operngeschulter Stimme ein Wiegenlied aus dem Iran. Die Vision wird „kosmisch“ in einer nächtlichen Zusammenkunft von Bildern einer urbanen Parkanlage und vom Krieg, synchronisiert mit Tiny Tims parodistischer Zelebrierung der Umweltkatastrophe. In einer Musical-TV-Show empfängt Judy Garland die Stargäste Walter Benjamin und Sylvia Wynter.

In all diesen Erkundungen liegt ein Quantum an Methode: Ihre produktive Matrix ist die der Montage, ihre wesentliche Eigenschaft die Theatralisierung, ihre Muse die grenzenlose Versatilität der Technologie. Doch die verschiedenen Wege der Werke verzweigen sich, winden sich durch die Löcher und Brüche ihrer eigenen Methode, anstatt ihr zu folgen. So entstehen Gesamtkonstellationen singulärer Werke, deren Elemente von einem zum anderen wandern.
Die Ausstellung folgt den seltsam unbekannten Wegen und Verfahren, durch die Anahita Asadifars anachronistische Remixe sich die „Zwecklosigkeit“ der Kunst zunutze machen.
(Text von Antonia Birnbaum, übertragen ins Deutsche von Sophia Roxane Rohwetter)

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