Ein Scharfschütze der Marines kehrt von seinen Irak/Afghanistan-Einsätzen zurück. Nach der ersten, emotionalen Begegnung mit seiner Partnerin zeigen sich zunehmend die psychischen Spuren der Kriegserfahrung. Wird die Beziehung diesen standhalten? Authentisches Material und Wikileaks-Dokumente sind zu einem psychodramatischen Setting verdichtet.
Jeder vierte heimgekehrte US-Soldat zwischen 18 und 24 Jahren hat keinen Job, alle 80 Minuten nimmt sich ein US-Veteran das Leben. „Viel schlimmer als der Anschlag selbst waren die achteinhalb Jahre danach“, sagt einer von ihnen. Post traumatic stress disorder oder kurz PTSD genannt: Das lebenslange Leiden an einem kriegsbedingten Trauma.
Das neue Projekt von ZOON MUSIKTHEATER / THOMAS DESI beschäftigt sich mit dem Thema „Heimkehrer“, mit den Mechanismen des Krieges und von Beziehungen, in denen gesellschaftliche Positionen ständig neu ausverhandelt werden.
Wikileaks-Dokumente, Texte aus Blogs, Emails, Websites und den Medien sind zu einem Psychodrama-Spiel zwischen dem zurückgekehrten Sniper Osborn und seiner Partnerin Penny montiert. Das Zurückfinden in einen zivilen Alltag ist für den einzelnen Soldaten fast unmöglich. Die Betreuung durch den Staat versagt. Bleiben die Partner. Wie aber erleben diese die langen Abwesenheiten und dann die Konfrontation mit ihrem durch psychische und physische Wunden veränderten Gegenüber?
Unvorhersehbar und sprunghaft wie die Psyche des Soldaten nach geleistetem Dienst an seinem Vaterland ist auch dieses Stück. Zusammengehalten wird es durch die Musik der Rockband „THE CUEBUS“, die Elemente aus einer Monteverdi-Oper („Die Heimkehr des Odysseus“/ „Il ritorno di Ulisse in patria“) in Richtung heavy metal re-interpretiert.
Premiere: Di, 11. September 2012 (20:00)
15 Aufführungen, jeweils Di-Sa (bis einschließlich 29. September)
Garage X, Petersplatz 1, 1010 Wien
ZOON MUSIKTHEATER zeigt TACTICS von THOMAS DESI
MIT: Dieter Kschwendt-Michel & Maida Karisik
MUSIK: Sebastian Adam, Jürgen Schallauer, Alexander Schuster
TEXT / REGIE: Thomas Desi
LICHT: Harald Michlits