Ulrich Seidl. Stills 1998 - 2014

Design Fotografie Screening
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1 Termin im Archiv
bis Samstag 14. Februar

ERÖFFNUNG: Mittwoch, 3. Dezember 2014, 19 h
In Anwesenheit von Ulrich Seidl
Laudatio: Franz Schuh

„Ich liebe es, hautnahe Bilder zu machen. Menschen in ihrer Physis ungeschminkt zu zeigen. Gerade darin, in dem Ungeschönten, liegt für mich so etwas wie Schönheit.“ Ulrich Seidl

OstLicht. Galerie für Fotografie widmet sich erstmals umfassend den fotografischen Arbeiten Ulrich Seidls. Zu sehen sind Standbilder aus Filmen von den späten Neunzigern bis heute: Models (1998), Hundstage (2001), Brüder, lasst uns lustig sein (2006), Import Export (2007), die Paradies-Trilogie Liebe, Glaube, Hoffnung (2012) und Im Keller (2014).

Ulrich Seidls unbestechliches Auge und sein Gespür für Komposition sind unumstritten. Seine mit geradezu fotografischer Akribie generierten Tableaus geben nicht bloß flüchtige Einblicke in die oftmals beklemmende Thematik seines filmischen Schaffens, mit größter Genauigkeit bis ins Detail durchkomponiert, überzeugen sie durch ihre klare Ästhetik und strenge Geometrie.

Gegenstände und Individuen werden in Seidls Fotografien zu Kompositionselementen im Raum. Es ist eine präzise visuelle Ordnung, die hier die Oberhand gewinnt. Das seinen Filmen immanente Dokumentarische rückt in den Stills fast gänzlich in den Hintergrund. Sie sind geprägt durch den Charakter der Inszenierung und die Spannung zwischen Ästhetik und Existenz im statischen Bild.

Durch die Vereinzelung ausgewählter Filmkader, und damit einhergehend der Entzug jeglicher filmischer Handlung, ist die Entfremdung – ein Markenzeichen seiner symmetrischen Bildeinstellungen – präsenter denn je. Seidls kompromisslose Kompositionen funktionieren somit auch völlig losgelöst von seinen Filmen, und entfalten, in das Medium Fotografie transferiert, als eigenständige Werke eine tiefe Faszination.

Besonders in Seidls neuestem Film Im Keller dominiert der fotografische Blick des Filmautors und Regisseurs. Bild für Bild durchgestaltet, reihen sich minutenlange Tableau-Darstellungen aneinander, die Protagonisten verharren fast bewegungslos in einer Position.
„Die Fotografie zu Im Keller trägt alle Stil-Charakteristika des Regisseurs“, schreibt der Journalist und Autor Stefan Grissemann. „Seidls visueller Manierismus ist die Trumpfkarte in jedem seiner Spiele: Sie sticht, als einziges Element, das er keineswegs dem Zufall überlässt, jede andere künstlerische Ambition, die am Set entwickelt werden könnte. Aus dem Kerker dieser Bilder gibt es kein Entkommen.“

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