Horst Rittels Planungstheorie und die Stadt

Urbanismus Architektur Vortrag
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Dienstag 12. März 2019
12. März 2019
Di
19:00
Horst Rittels Planungstheorie und die Stadt

ÖGFA_Vortrag: Wolf Reuter

Horst Rittel (1930-1990) hat den Entwurfs- und Planungsprozess zum Gegenstand wissenschaftlicher Betrachtung gemacht. Zu seinen Befunden gehört, dass die Probleme von Planern sich grundsätzlich von denen der Wissenschaft unterscheiden. Er nennt sie „bösartig“.

Ihre Behandlung geschieht immer in sozialen Kontexten und ist urteilsabhängig. Rittel plädiert für Beteiligung und bevorzugt dafür das epistemologische Argument, dass kein noch so entfernt liegendes Wissen zu vernachlässigen sei, schon gar nicht das der Betroffenen.Kern seiner Botschaft wird ein argumentatives Modell von Planung. Ziel ist eine bessere und transparente Basis für Entscheidungen. Zu den Kompetenzen von Planung gehört, ihre Folgen zu bedenken und unerwünschte Nach- und Nebeneffekte zu vermeiden. In einem systemischen Ansatz sind soziale, wirtschaftliche und ökologische Folgen als Bestimmungsgrößen von Nachhaltigkeit eingeschlossen. Alles verfügbare Wissen durch verschiedene Beteiligungsformen zu aktivieren gehört zu den Voraussetzungen. Zur Durchsetzung gehört allerdings - gerade auch in den Interessenkämpfen der Stadtplanung - die Kenntnis der Mechanismen der Macht.
Text: Wolf Reuter

Wolf Reuter, geb. 1943. Stuttgart (Diplom), Berkeley (Master). Weltreise 1971/72. 1977 Promotion, 1988 Habilitation. 1972-1981 Studiengruppe für Systemforschung Heidelberg. Bildhauerwerkstatt 2 Jahre. Lehrstuhlvertretungen und Gastprofessuren in Stuttgart und Taiwan (Planungstheorie), Essen und HfG Schwäbisch Gmünd (Designtheorie). 1989-1998 Architekturbüro. Seit 1998 Professor für Entwurfs- und Planungstheorien und -Methoden an der Universität Stuttgart. Seit 2001 Tongji Shanghai. Spezialität: Macht.

Respondenz:
Walter M. Chramosta, Architekturwissenschaftler und Stadtplaner, Arbeitsschwerpunkt Methoden des Entwerfens und Planens; 1992 Vortrag vor der ZVA Österreichs über städtebauliche Probleme in Wien (Museumsquartier, Wien Mitte, Hauptbahnhof…) aufgefasst als „bösartige Probleme“ nach Horst W. J. Rittel.

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