Erwin Wurm: Dissolution

Bildende Kunst Zeitgenössische Kunst Intervention
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1 Termin im Archiv
bis Sonntag 5. Dezember
8. Mai 2021 -
So 5. Dez. 2021
11:00
Erwin Wurm: Dissolution

Öffnung ERWIN WURM. Dissolution & Saisonstart Geymüllerschlössel

Gestische Skulpturen aus Keramik stehen im Mittelpunkt der MAK-Ausstellung, die erstmals Erwin Wurms skulpturale Serie Dissolution (2018–2020) im musealen Kontext vorstellt. Performative Gesten bestimmen anthropomorphe keramische Skulpturen, deren Formen zwischen ephemerer und physischer Ebene changieren. Die Skulpturen bejahen das inhärent Plastische des Materials Ton und erinnern an die Wirkmächtigkeit von Bozzetti, ersten skizzenhaften Modellen, in denen Künstler*innen ab der Renaissance ihren innersten kreativen Ideen direkten Ausdruck verleihen konnten. Mit Dissolution begibt sich Wurm auf Spurensuche nach einem Schaffensprozess, der sich nicht endgültig kontrollieren lässt. Die englische Bezeichnung „Dissolution“ bedeutet Auflösung, Verfall, Zersetzung oder Entgrenzung. Die Skulpturen, aus denen sich Finger, Hände, Lippen, Münder, Busen, Bäuche, Nabel, Nasen, Ohren schieben, schrauben sich aus einer Masse von Ton.

Erwin Wurms Keramik-Skulpturen, die an abstrakte Charaktere denken lassen, spiegeln Dekonstruktionen, Deformationen, Verzerrungen, Verdrehungen sowie Auflösung und Verfall wider, doch er spielt auf der Klaviatur des Paradoxen. In den skulpturalen Formen verbindet der Künstler Realismus und Abstraktion. Die facettenreichen Gesten eines imaginären Rollenspiels sind den Betrachter*innen vertraut, die abstrakten skulpturalen Formen nehmen gleichzeitig figurative, menschliche Züge an.

Die skulpturalen Körpersegmente nehmen das Interieur des Geymüllerschlössel ein und schaffen Tableaux vivants – dramaturgische Anordnungen zwischen Bewegung und Stille, Geschichte und Gegenwart – in den einzelnen Räumen und Salons, wie der Eingangshalle, der Bibliothek, dem Musikzimmer, dem Kuppelsaal, dem Schlafzimmer, dem Orientzimmer oder vor dem Hintergrund einer Panoramatapete, die den kolonialen europäischen Blick illustriert.

Im Garten der Villa fungieren Erwin Wurms Skulpturen aus Carrara-Marmor als Diwane. Deren flexible Formen widersprechen dem massiven Material und spannen einen Bogen zur Rolle des Künstlers, unsere Welt kritisch zu beleuchten.

Kuratorin: Bärbel Vischer

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