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Daniel Hill

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Fotografie Eröffnung Installation

Das MuseumsQuartier ist stolz darauf, im Rahmen des internationalen Pride Months, der jedes Jahr im Juni stattfindet, zwei Arbeiten des in Wien lebenden US-amerikanischen Künstlers Daniel Hill prominent am Vorplatz des MQ zu präsentieren.

Eröffnung bei freiem Eintritt & mobiler Prosecco Bar
MQ Vorplatz

„Pride“, das englische Wort für Stolz, steht für die Selbstachtung und das Selbstbewusstsein der queeren Community und hebt hervor, dass alle Menschen auf sich stolz sein können, ganz gleich, welche Genderidentität und sexuelle Orientierung sie leben.

Queer as a Daffodil, seit 2021
Daniel Hill hat vier queere Protagonist:innen der Kunst- und Kulturszene vor die Kamera gebeten, um mit ihnen Fragen von Identität und Politik, von Geschlecht und Sexualität in der zeitgenössischen queeren Kunst nachzugehen. Entstanden sind feinsinnig komponierte, klassisch anmutende Porträts, die die Dargestellten jeweils mit einer Narzisse zeigen. Die Inszenierung erarbeitet Hill gemeinsam mit seinen Modellen mit dem Ziel, ihren individuellen Charakter und Facetten ihres Queerseins in Gestik, Mimik und Setting einzufangen. In langen Gesprächen reflektiert Hill mit seinem Gegenüber, was es bedeutet, als Künstler:in queer zu sein, wie es die eigene Kunst prägt und beeinflusst. Auszüge aus den Dialogen sind den Porträts beigestellt.

Die Narzisse (engl. Daffodil) ist das verbindende Motiv der Aufnahmen und namensgebend für diese Serie. Die Blume steht für Selbstliebe und Wiedergeburt – Begriffe, die Daniel Hill mit seinem eigenen Coming-out verbindet. Das englische Wort Daffodil wurde in populärkulturellen Kontexten auch als Schimpfwort für queere Menschen verwendet. Hill will es mit dieser Serie zurückerobern, umwerten und positiv besetzen.

My Very Flesh Shall Resist Every Stone, 2021
Auf der Rückseite des Displays ist, aufgeteilt auf sechs Stelen, eine Schwarz-Weiß-Fotografie zu sehen, auf der sich Daniel Hill in zurückgenommener, in sich gekehrter Haltung in einer verlassenen Baustelle inszeniert. Hill befragt in diesem Werk das Verhältnis des queeren Körpers zum urbanen Raum. Indem er den eigenen nackten Körper auf skulptural anmutende Weise in die brachiale, rudimentäre Architektur setzt, ihn geradezu der gebauten Umgebung aussetzt, betont er sowohl körperliche als auch gebaute Formen, Linien und Grenzen, die sich im Schwarz-Weiß des Bildes angleichen. Anti- und proqueere Slogans auf dem Körper des Künstlers greifen formal und inhaltlich die Graffiti an den Mauern und Säulen der Umgebung auf. Die raue, beklemmende Umgebung steht im Kontrast zu dem verletzlichen menschlichen Körper. Dieses Setting steht sinnbildlich für gesellschaftliche Anfeindungen, denen queere Menschen im Alltag noch immer ausgesetzt sind.

Statement von Daniel Hill
„Was bedeutet es, queer zu sein? Als ein Mensch, der sich nie einer bestimmten Gruppe zugehörig gefühlt hat, der in all den Jahren im Verborgenen immer spürte, dass er anders ist, fiel es mir dennoch lange schwer, mich mit dem Queersein zu identifizieren. Ich habe mich auf diese künstlerische Reise begeben, um diese Identität gemeinsam mit zeitgenössischen queeren Künstler:innen zu erforschen, und ich habe festgestellt, dass Queersein so viel mehr ist als eine Identität. Es meint so viel mehr als eine Gruppe oder Gemeinschaft. Es ist vor allem individueller Ausdruck, aber auch Ablehnung gesellschaftlicher Normen, Widerstand gegen vorhersehbare Erwartungen, Akzeptanz anderer als das, was sie sind und als was sie gesehen werden wollen, und politischer Kampf gegen Frauenfeindlichkeit, Rassismus und Kolonialismus. Queer ist so facettenreich, dass es selbst in der Kunstwelt nicht als ein bestimmtes Genre gelabelt werden kann.

Queer zu sein bedeutet, eine Narzisse zu sein: als dein wahres Selbst wiedergeboren zu werden, dich selbst zu lieben und dabei einfach verdammt schön auszusehen.“

Daniel Hill, 1980 in Florida geboren, ist in Kalifornien aufgewachsen. Seit 2012 lebt er in Wien.

Kuratiert von Verena Kaspar-Eisert

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