ada is … Markus Oberndorfer

Verbindung zu esel.at
kuratiert von Sira-Zoé Schmid & Clemens Torggler
Teil von Foto Wien 2025
„Angenehmes Rauschen und ablenkender Lärm. Vom-das-Gewöhnliche-Inszenieren zum Das-Alltägliche-Halluzinieren: Wie Pinsel streichen uns die Palmenwedel über die Wangen. Ihr aus weiter Ferne kommendes Rauschen betört uns wie die Sirenen Odysseus in Homers Odyssee. Sie scheinen zu fragen nach dem, was ist. Poetische Reflexionen wie diese – das Nachdenken über das bloße Sein, das Dokumentieren, In-Szene-Setzen oder Generieren des Alltäglichen – bilden den Ausgangspunkt
einer künstlerischen Spurensuche im Rauschen heutiger Medienlandschaften.“1
In der Ausstellung Palm Trees Are Noise präsentiert Markus Oberndorfer Auszüge seiner weitreichenden Auseinandersetzung mit virtuellen Bildwelten. Die gleichnamige multimediale Werkgruppe tritt dabei in einen dynamischen Dialog mit Fragmenten verwandter digitaler und analoger Arbeiten aus den Werkzyklen Atlantik Wall und Revisited. In den Ausstellungsräumen des Off-Spaces ada begegnen sich so fotografisch dokumentierte geschichtsträchtige Objekte wie die Überreste des Atlantikwalls auf Cap Ferret, popkulturell übercodierte Orte wie der Sunset Strip in Los Angeles — in dessen zahlreichen medialen Repräsentationen Palmen unweigerlich Teil wurden — sowie in den digitalen Raum übertragene Palmen, inspiriert von Ed Ruschas Buch A Few Palm Trees (1971). Durch diese Gegenüberstellung von historisch verankerten Relikten, kulturell aufgeladenen Symbolen und algorithmisch generierten Bildwelten, die auf deren Destillaten beruhen, entfaltet sich ein bewusst vielschichtiges Zusammenspiel von Geschichte, Kultur, medialer Entwicklung und Halluzination.
1 Oberndorfer, Markus. 2025. PALM TREES ARE NOISE — From Staging the Ordinary to Hallucinating the Everyday. Wien, Self Published.