Viennale Talks: Lucrecia Martel
Film Diskussion
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GESPRÄCH MIT LUCRECIA MARTEL
Eines der Wunder, die sich in Martels Filmen auf immer neue Weise offenbaren, ist, bisher Unsichtbares plötzlich nicht nur klar vor Augen zu haben, sondern eine Erkenntnis erfahren zu „müssen“. Martels spezielle Form der kompromisslosen und doch als notwendig verstandenen Konfrontation mit kollektiver Erinnerung und deren klaffenden Wunden durchzieht ihr Werk. Furchtlos (und) sinnlich, so entschlossen wie sensibel spürt sie der Substanz nach, auf der „Ordnungen“ installiert wurden. Gesellschaftliche, politische, letztlich persönliche Systeme, deren Bruchlinien beharrlich gedehnt werden müssen. Im Gespräch mit Kathrin Resetarits soll sich zeigen, welcher Methoden praktischer, ethischer, intellektueller Natur es bedarf, Kino als kritische Form der Weltaneignung zu „er-denken“ und es, so charakteristisch für Martel, gleichermaßen als poetische Praxis zu nutzen.