Vienna Humanities Festival 2025
Wenn alte Ordnungen zerfallen und neue noch nicht geboren sind, sucht das Vienna Humanities Festival nach Sprache für unser Unbehagen.

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Wenn alte Ordnungen zerfallen und neue noch nicht geboren sind, sucht das Vienna Humanities Festival nach Sprache für unser Unbehagen.
Buchstäblich vor unseren Augen wandelt sich die Welt beinahe bis zur Unkenntlichkeit. Es scheint, als würden wir Zeugen einer Zeit, in der die alte Ordnung im Sterben liegt und die neue noch nicht geboren ist. In diesem gramscianischen Interregnum stiften die allseits sichtbaren morbiden Symptome der Krise Angst und Verwirrung.
Der technologische Fortschritt vollzieht sich unerwartet rasant und droht unser Leben tiefgreifend zu verändern. Liberales Denken wird grundlegend infrage gestellt, genauso wie der Wert wissenschaftlicher Erkenntnis. Anstelle von Mitgefühl greift ein gnadenlosen Transaktionalismus Raum. Und wir stehen vor keiner geringeren Frage als der, ob es der Menschheit unter diesen Bedingungen gelingen kann, sich ihre Menschlichkeit zu erhalten.
Angesichts dieser enormen Herausforderungen könnten wir versucht sein, uns den Dingen schlicht zu fügen. Doch dieses emotionale Labyrinth ist auch eine Aufforderung an uns, einen Ausweg zu suchen: indem wir uns mit unbequemen Tatsachen konfrontieren, komplexe Sachverhalte zu durchdringen suchen und für eine bessere Zukunft einstehen.
In einer Reihe von Diskussionen mit hochkarätigen Gästen beleuchtet das Vienna Humanities Festival politische, ökologische, technologische, wirtschaftliche und philosophische Dilemmata. Auch wenn diese auf den ersten Blick überwältigend erscheinen mögen: sie tragen auch den Keim der Erneuerung in sich.