Versöhnung

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Kata Oelschlägel (*1996) ist eine in Wien lebende Performance- und Installationskünstlerin, deren Arbeiten sich im Spannungsfeld von Körper, Aktion und Transformation bewegen. Sie versteht sich selbst als postradikale Wiener Aktionistin, deren Praxis in der Tradition des Wiener Aktionismus steht, diesen jedoch nicht nostalgisch wiederbelebt, sondern progressiv weiterdenkt. In ihrer Arbeit lotet sie bewusst die Grenzen von Ambiguität und Wahrnehmung aus und konfrontiert das Publikum mit existenziellen Themen wie Tod, Körperlichkeit und Identität – jedoch mit einer Ästhetik, die nicht provoziert, sondern zur Reflexion einlädt.
Oelschlägel geht es um Dekonstruktion und Versöhnung – um eine Ästhetik, die Ambiguität zulässt und Konnotationen auflöst. Klarheit wird nicht behauptet, sondern unterwandert. Statt radikaler Gesten entstehen Fragmente, Linien, Materialien – als Spuren einer Handlung, die viel eher als zärtliche Einladung, anstatt Konfrontation gedeutet werden können. Zentrale Elemente wie Blut, Schnitt und der menschliche Körper werden in skulpturale Prozesse übersetzt. Die Handlung bleibt präsent, zeigt sich aber nicht mehr als unmittelbare Geste, sondern als deren materieller Nachhall: in Stoff, Stein, Leinwand und digitalem Display.
Die Ausstellung in der Nitsch Foundation thematisiert die Verbindung von Aktion und Skulptur. Oelschlägel versteht Skulptur als Verlängerung der Aktion in Raum und Zeit. In der Nitsch Foundation begegnen sich Körperlichkeit, Ritual und Form in einer neuen Sprache. Oelschlägel entfaltet dabei eine Ästhetik, die berühren soll, aber nicht schockieren – jenseits von Klarheit, mitten im Dazwischen.
Die Ausstellung „Versöhnung“ in der Reihe von NITSCH. A homage by Kata Oeschlägel ist ab 6. November 2025 bis 31. Jänner 2026 in der Nitsch Foundation zu sehen.