Taming the Garden

In Kooperation mit: Nachbarschaftsgarten Sophiengarten

Die Eröffnungseinstellung von Salomé Jashis eindrucksvollem Umweltfilm zeigt einen riesigen Baum, der so hoch wie ein 15-stöckiges Gebäude ist und auf einem Lastkahn über das weite Schwarze Meer treibt. Sein Ziel ist ein viele Kilometer entfernter Garten im Besitz eines reichen anonymen Mannes. Dessen Leidenschaft besteht darin, fremde Bäume zu entwurzeln und in sein eigenes künstliches Paradies umzusiedeln.

Mit beeindruckender filmischer Bildsprache folgt Taming the Garden der surrealen Verpflanzung uralter Bäume aus georgischen Dörfern. Jede Umpflanzung bringt Spannungen zwischen den Arbeiter*innen und den Dorfbewohner*innen mit sich. Einige sehen darin finanzielle Vorteile – neue Straßen, hohe Entschädigungen –, während andere den Verlust eines scheinbar unbeweglichen Symbols der kollektiven Geschichte und Erinnerung ihres Ortes wütend betrauern. Mit ruhigem und aufmerksamem Blick dokumentiert Jashi die Macht eines Einzelnen über die natürlichen Gärten der Erde – und wie lebendige majestätische Zeugnisse nationaler Identität mühelos von Menschen beansprucht werden können, die keine Verbindung zu der Natur haben, die sie sich aneignen. (Sundance Film Festival)

Taming the Garden
Regie: Salomé Jashi | CH/GE 2021 | 92 Min | OmeU

Ort: Nachbarschaftsgarten Sophiengarten, Sepp-Jahn-Promenade
Teilnahme kostenlos