Wenn die äußere Erscheinung des Minimalismus in den Arbeiten von Sébastian de Ganay auf seine relationale Ästhetik trifft, generiert er Räume, in denen uns ironische Kommentare in Form eines puristischen Materialfetischs vorgeführt werden.
Das Sublime in Form eines designorientierten Kartonstuhls, dessen Sitzfläche für das betrachtende Subjekt unerreichbar scheint, als Hochstilisierung und Ironisierung der Recyclingkunst, gepaart mit einer wiederum entkräftenden rosafarbenen Pulverbeschichtung. Ambivalent anmutende Situationen und die Virtuosität der reflektierenden Hochglanzoberflächen stellen die vorgeprägte Wahrnehmung des Betrachters auf die Probe. Eine Konfrontation mit dem kommerziellen Charakter unserer Gegenwart, bekannten Formen und ihren verknüpfenden Assoziationen. Verweise auf Internierungslagern als auch die Verletzung der Menschenrechte verpackt in einer vom Punkt beherrschten Blindensprache, die die Rollen zwischen sehend und nicht-sehend nicht nur verkehrt, sondern auch eine Interaktion mit und zwischen den Betrachtern für eine universelle Lesbarkeit einfordert: Ein scheinbar “geräuschloses” Universum.