Salon Souterrain: Echoes Of Numbers II
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  Programm
A’Bing: Erquan Yingyue (二泉映月). Mondlicht über dem Quell in Erquan (1950) - 10’
Traditionell, Anonymus: Kongshan Niaoyu (空山鸟语). Zwitschernde Vögel im stillen Gebirge - 6’
Chiao-Hua Chang: Improvisation im Dialog (2025 UA) - 10’
Diego Jiménez Tamame: Hautwiderstand (2025) - 7’
Enno Poppe: Fell (2016) - 12’
Sarah Nemtsov: Tür (2020) - 7’
Julia Purgina: Lunarium (2009) - 5’
Bruno Strobl: Hearin (2001) - 5’
Manuela Kerer: Warum sie die Stühle bei Nacht immer umgekehrt auf die Tische stellen in den Cafés (2009–2010) - 7’
Anthony R. Green: on/Zeker (2012–2020) - 10’
Wolfgang Seierl: w podróży (2012–2020) - 5’
Lau Lukkarila: Confessions (2025 UA) - 25’
Alex Franz Zehetbauer: 666 (2025 UA) - 30’
Paneldiskussion mit Anesu Dzvuke (Neurologin, Autorin, Performerin), Helga Klug (Psychoanalytikerin, Autorin), N.N.
Die Reihenfolge aller Programmpunkte des Abends wird kurzfristig festgelegt
Mitwirkende
Elisabeth Bakambamba Tambwe: Konzept, Künstlerische Leitung
Chiao-Hua Chang: Erhu, Elektronik
Manuel Alcaraz Clemente: Ensemble Schallfeld (Schlagzeug)
Lena Fankhauser: Viola
Worst Messiah a. k. a. Thomas Wisser: DJ
Lau Lukkarila: Tanz, Performance
Alex Franz Zehetbauer: Performance
Auch der zweite Salon Souterrain: Echoes of Numbers in Zusammenarbeit mit Wien Modern und dem Tanzquartier Wien (Salon Souterrain I: 08.11. 21:00–01:00) findet in den erstaunlichen Räumlichkeiten des Palais Schönborn statt – einer Suite von drei barocken Prunkräumen, die einen spannenden Rahmen für die fließenden Übergänge dieser sehr zeitgenössischen Interpretation des Salon-Formats durch Elisabeth Tambwe und ihre zahlreichen Gäst:innen aus verschiedensten Kunst- und Fachbereichen bilden.
Salon Souterrain: Echoes of Numbers erkundet zwei Samstagabende lang die vielfältigen Gesichter der Statistik: zugleich Spiegel und Maske, Werkzeug des Verstehens und Waffe der Macht, Verheißung von Transparenz und Produzentin von Fiktionen. Zwischen Philosophie und Performance, in einem Dialog, der Debatten und sensible Erfahrungen verbindet, werden wir fragen, wie Zahlen unser Leben formen, unsere Wünsche leiten – und manchmal sogar in unsere Träume vordringen.
Statistiken bieten einen klaren und geordneten Blick auf die Welt, übersetzen soziale Komplexität in Zahlen und Grafiken. Doch hinter dieser scheinbaren Objektivität stehen Entscheidungen darüber, was wir messen und wie, was die Realität beeinflussen kann, die sie zu repräsentieren beanspruchen. Seit dem 19. Jahrhundert begleiten Statistiken die Konstruktion des modernen Staates. Zählen, Klassifizieren, Messen – diese Operationen sind untrennbar mit Macht verbunden. Heute, im Zeitalter von Big Data, verschwimmt die Grenze zwischen Messung und Kontrolle. Zahlen beschreiben nicht mehr nur: Sie prognostizieren und verschreiben. Kameras, prädiktive Algorithmen, künstliche Intelligenz, Social Scoring … Ab welchem Punkt hört eine Zahl auf zu informieren und wird zu einer nützlichen oder gefährlichen Fiktion?