Philipp Strobl: Wissen im Exil
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In seinem Vortrag bietet Philipp Strobl einen besonderen Einblick in jüdische Lebenswelten Wiens vor und nach 1938. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie geflüchtete Wiener Jüdinnen und Juden ihr in Wien erworbenes Wissen, ihre kulturellen Prägungen und sozialen Netzwerke in Australien nutzten, um dort neu Fuß zu fassen. Ihre Geschichten erzählen von Verlust und Neuanfang, von Resilienz und kultureller Weitergabe über Kontinente hinweg.
Die Veranstaltung basiert auf Strobls neuem Buch “A History of Displaced Knowledge”, in dem er die Lebenswege von 26 Geflohenen rekonstruiert. Auf Grundlage intensiver Archivrecherchen und Zeitzeug:inneninterviews zeigt er, wie aus Vertreibung neue Formen von Wissen, Kreativität und gesellschaftlichem Engagement entstanden – ein eindrucksvolles Panorama jüdischer Exilerfahrungen zwischen Wien und Australien.
Philipp Strobl ist habilitierter Zeithistoriker und Universitätsassistent am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien. Er forscht an der Schnittstelle von Migrations- und Wissensgeschichte und beschäftigt sich mit den Auswirkungen von Flucht und Mobilität auf den Transfer und Wandel von Wissen. Darüber hinaus ist er Herausgeber des Podcasts „Transit – der Podcast zur Migrationsgeschichte“, in dem er mit Expert:innen über historische und aktuelle Perspektiven auf Migration spricht. In seinem neuesten Buch untersucht Strobl, wie sich Wissen und kulturelles Kapital im Kontext von Migration transformieren und neu verorten.
Einlass 18:00 Uhr
Eintritt frei