In seiner Klanginstallation präsentiert Phillip Sollmann einen scheinbar stehenden Klang (Drone), der von einer wechselnden Anzahl chinesischer Peitschenkreisel erzeugt wird. Diese sind an Motoren befestigt, die auf spezifische Geschwindigkeiten beschleunigt werden, um die Kreisel gezielt zum Singen zu bringen. Die Installation knüpft an frühere musikalische und künstlerische Ansätze Sollmanns an, die sich ebenfalls mit der Idee von Stasis, dem Aushalten von Ereignislosigkeit und minimalen Modulationen von Klängen ohne Anfang und Ende beschäftigen.
Der hier zweckentfremdete Kreisel ist nicht nur Klangerzeuger, sondern auch kulturhistorisch gelesen interessant -
mit schwer nachweisbarem Ursprung und Entstehungszeit ist er ein uraltes Instrument und Spielzeug, das durch sein endloses monotones Brummen die im Westen schwer zu fassende Idee der chinesischen Geschichtslosigkeit verkörpert.
Phillip Sollmann arbeitet als Klangkünstler und Komponist elektroakustischer Musik. Er studierte bei Wolfgang Musil und German Torro am ELAK (Hochschule für Musik und darstellende Künste Wien) und lebt seit 2005 in Berlin.
Unter dem Pseudonym EFDEMIN hat er auf dem Label Dial Records zwei Soloalben veröffentlicht und bereist als DJ Clubs und Festivals für elektronische Musik.