Opening Occasion

Als Tänzerin und Choreografin interessiert sich Isabel Lewis für die Beziehungen zwischen den einzelnen Komponenten eines Live-Moments und wie diese organisiert werden können. In ihren sogenannten hosted occasions lockert sie die Codes und Sehgewohnheiten einer fokussierten, distanzierten Betrachtung, wie sie typischerweise im Theaterkontext zu finden sind, und schafft eine ästhetische Situation, in der die Besucher*innen zwischen Aufmerksamkeit und Geselligkeit hin- und herdriften können. Als Host lädt sie ihre Gäste dazu ein, sich in der Gartenlandschaft in der Halle G hinzusetzen, hinzulegen, zu bewegen, zu kontemplieren, zu unterhalten oder einfach nur miteinander zu sein und entfaltet im Laufe des Abends ein an die Stimmung angepasstes Live-Erlebnis. Mit Choreografie, Musik und Geschichten sowie speziellen Düften von der Künstlerin und Geruchsforscherin Sissel Tolaas und Amuse-Bouches von der lokalen Künstlerin und Köchin Steffi Parlow werden alle Sinne angesprochen.

Neben den spontanen Begegnungen, die sich mit dem Publikum ergeben können, wird Lewis auch von Sabina Holzer, Alice Hu, Dean Moss, Camilla Schielin, Elisabeth Tambwe und Elizabeth Ward als Gesprächs- und Tanzpartner*innen begleitet. In der Opening Occasion beschäftigt sich Lewis mit der Frage, wie man in turbulenten Zeiten ein gutes und erfülltes Leben führen kann, und untersucht, welche Praktiken ein Bewusstsein erzeugen könnte, das nicht nur besser auf zwischenmenschliche Beziehungen, sondern auch auf unseren Umgang mit unserer gesamten bio-sozialen Umgebung eingespielt ist.