Michael Endlicher: How to paint a character
Bildende Kunst Ausstellung
Verbindung zu esel.at
Mit der Ausstellung “How to paint a character” präsentiert die Galerie Dantendorfer eine neue Werkserie des Wiener Künstlers Michael Endlicher, die sich einmal mehr mit der Schnittstelle von Sprache, Zeichen und Bild auseinandersetzt. Zwischen Malerei, Konzeptkunst und semantischem Spiel entfaltet Endlicher eine Bildwelt, in der Schrift zu Gestalt und Gestalt zu Zeichen wird.
Der Titel “How to paint a character” spielt mit der Mehrdeutigkeit des Begriffs „Character“ – gemeint sind sowohl Buchstaben als auch Figuren, Persönlichkeiten, Typen. Endlicher entwickelt daraus eine Reihe von sogenannten „Zeichen-Bildern“, die auf verblüffende Weise die Grenzen zwischen Schrift und Darstellung auflösen. Seine „Characters“ bestehen aus Buchstaben, Zahlen, Schriftzeichen – aus grafischen Elementen also, die an sich Träger von Information sind, hier jedoch zu bildhaften Akteuren werden.
So etwa die schemenhafte Figur eines Cowboys, die aus groben Zeichen zusammengesetzt ist: kantig, schachtelig, aber klar erkennbar, insbesondere mit etwas Abstand betrachtet. Das Auge wechselt zwischen Lesen und Sehen, zwischen Bedeutung und Form. Endlicher lädt damit zu einem Wahrnehmungsspiel ein, das sowohl intellektuell als auch sinnlich funktioniert – eine Reflexion über die Lesbarkeit der Welt und die Lesbarkeit von Kunst.