Lux Filmtage 2026
Film Filmreihe
Verbindung zu esel.at
Für die sechste Ausgabe des LUX Publikumspreises wurden fünf Filme nominiert, die bei freiem Eintritt von Donnerstag, 30. Oktober bis Sonntag, 2. November gezeigt werden. Bei der Entscheidung über den Gewinnerfilm zählt auch Ihre Stimme!
Donnerstag, 30. Oktober, 17.30 Uhr
AFFEKSJONSVERDI (SENTIMENTAL VALUE)
R: Joachim Trier | Norwegen, Frankreich, Dänemark, Deutschland 2025, 135 min | OmdU
Mit: Renate Reinsve, Stellan Skarsgård, Inga Ibsdotter Lilleaas, Elle Fanning
Gustav Borg ist ein so berühmter wie selbstsüchtiger Filmregisseur, der nach langer Auszeit einen Comebackversuch wagt. Doch den Film, der ihn zurückbringen soll, will er ausgerechnet im Haus seiner Familie drehen, die er vor vielen Jahren bereits verlassen hat. Dieser übergriffige Plan konfrontiert die beiden Töchter mit ihrer nie geklärten, schwierigen Beziehung zum Vater. Und so entwickelt sich an der Schnittstelle von Leben und (Film-)Kunst, Enttäuschung und Hoffnung ein komisches Drama der Spiegelungen und Projektionen zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Exquisit gespielt und feinsinnig inszeniert und von mehr als einem Hauch von Bergman durchweht. (Sascha Rettig)
Freitag, 31. Oktober, 18 Uhr
YEK TASADOF-E SADEH (IT WAS JUST AN ACCIDENT / EIN EINFACHER UNFALL)
R: Jafar Panahi | Iran, Frankreich, Luxemburg 2025 | 105 min | OmdU
Mit: Vahid Mobasseri, Mariam Afshari, Ebrahim Azizi, Hadis Pakbaten
Berufsverbot, Hausarrest, Gefängnisstrafe – die iranischen Machthaber haben schon zu drastischen Mitteln gegriffen, um Jafar Panahi von der Arbeit abzuhalten. Filme hat der Regisseur trotzdem immer gemacht – dann halt eben ohne Genehmigung! YEK TASADOF-E SADEH ist keine Ausnahme. Und er ist so offen politisch und lautstark regimekritisch wie keines seiner Werke zuvor: Bei einer zufälligen Begegnung in einer Autowerkstatt glaubt ein Familienvater, jenen Mann zu erkennen, der ihn einst im Gefängnis folterte – und kidnappt ihn. Über diese Verwicklungen entsteht, voller Wut und Verzweiflung der Opfer, eine aufgewühlte Anklage gegen das System und seine Vollstrecker. (Sascha Rettig)
Samstag, 1. November, 16 Uhr
CHRISTY
R: Brendan Canty | Irland, United Kingdom 2025 | 94 min | OmdU
Mit: Danny Power, Diarmuid Noyes, Emma Willis, Chris Walley
Aus einer Pflegefamilie kommt der verschlossene Christy zu seinem älteren Halbbruder Shane, der mit Frau und Kind in einem Arbeiterviertel im irischen Cork lebt; es soll eine Übergangslösung sein. Doch die einst vertraute Umgebung konfrontiert den mittlerweile 17- Jährigen nicht nur mit diffusen Erinnerungen an seine schwierige Kindheit bei einer drogensüchtigen Mutter. So manches Wiedersehen und neue Begegnungen lassen in ihm auch das Gefühl von Zugehörigkeit und eine zarte Zuversicht wachsen. Wider den Miserabilismus erzählt Canty in seinem Debütfilm von einer Gemeinschaft, die – prekärer Lebensbedingungen und Marginalisierung zum Trotz – Sorge füreinander trägt. (Alexandra Seitz)
Samstag, 1. November, 18 Uhr
SORDA (DEAF)
R: Eva Libertad | Spanien 2025 | 99 min | OmdU
Mit: Miriam Garlo, Álvaro Cervantes, Elena Irureta, Joaquín Notario
Ángela und Héctor sind ein glückliches Paar, und Ángelas Gehörlosigkeit trübt die traute Zweisamkeit dabei keineswegs. Als Ángela ein Kind bekommt, wird es allerdings komplizierter. Denn die Erleichterung darüber, dass mit dem Gehör der Tochter „alles in Ordnung ist“, weicht bei Ángela schnell dem Gefühl, aus der Welt der Hörenden ausgeschlossen zu werden. Regisseurin Eva Libertad und ihre Schwester, die gehörlose Hauptdarstellerin Miriam Garlo, vermitteln in dem packenden Beziehungsdrama die vielen Schwierigkeiten einer Frau ohne Gehör mit einer oft gedankenlosen Umwelt im emotional erfahrbaren Detail. Doch Rückzug ist keine Option: Kommunikation bleibt der Schlüssel zum Erfolg. (Lars Penning)
Sonntag, 2. November, 17.30 Uhr
LOVE ME TENDER
R: Anna Cazenave Cambet | Frankreich 2025 | 134 min | OmeU
Mit: Vicky Krieps, Antoine Reinartz, Monia Chokri, Viggo Ferreira-Redier
Die Selbstbestimmung im Beruf, im Sex, im Familienleben: Für Clémence steht von einem Tag auf den anderen alles auf dem Spiel, als sie ihrem Ex-Mann erzählt, dass sie sich mit Frauen trifft. Plötzlich beansprucht er das alleinige Sorgerecht für den gemeinsamen Sohn – Paul ist acht Jahre alt, als er seiner Mutter entzogen wird. In autofiktionalen Romanen verarbeitet Clémence den Verlust des Kindes, ihre brüchige und uneindeutige Rolle als Mutter, aber auch das Erleben neuer Sexualität. Mit Feingefühl inszeniert Cazenave Cambet, die mit LOVE ME TENDER den gleichnamigen Bestsellerroman von Constance Debré adaptiert, die Seelenzustände einer Frau, deren Lebensgewissheiten zusammenfallen. (Dunja Bialas)
EINTRITT FREI BEI ALLEN VORSTELLUNGEN
Tickets am Tag der Vorstellung ab 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn direkt an der Kinokassa im Stadtkino im Künstlerhaus erhältlich. Reservierung via den Reservierungslinks oben.