La Chute de la maison Usher
Film Screening
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La Chute de la maison Usher
Jean Epstein, FR 1928
Drehbuch: Jean Epstein nach den Kurzgeschichten The Oval Portrait und The Fall of the House of Usher von Edgar Allan Poe; Kamera: Georges & Jean Lucas; Darsteller*innen: Jean Debucourt, Marguerite Gance, Charles Lamy, Luc Dartagnan, Fournez-Goffard. DCP (von 35mm), Farbe, 66 min. Französische ZT mit engl. UT
Edgar Allan Poe, Zentralgestirn der Schauerromantik, ist bis heute einer der dankbarsten Stofflieferanten des Kinos. Allerdings traf er dort nur ganz selten auf kongeniale “Partner”. Eine der großen Ausnahmen war Jean Epstein, seinerseits ein Zentralgestirn (der französischen Filmgeschichte). Epsteins berühmtestes Werk, La Chute de la maison Usher, verarbeitet zwei Poe-Erzählungen: Ein Besucher erlebt, wie Roderick Usher obsessiv ein Gemälde seiner Frau vollendet, die dadurch immer mehr an Lebenskraft verliert. Der Film entwirft eine überwältigend jenseitige Atmosphäre unter Aufbietung eines ganzen technischen Arsenals: hochbewegliche Kamera, Tricks, Mehrfachbelichtungen, Zeitlupe – am Höhepunkt scheint die Zeit als solche stillzustehen. (C.H.) Epstein über seine filmische Annäherung an den unheimlichen Zauber der Empfindungen bei Poe: “Wenn in The Fall of the House of Usher Madeleine und Roderick den kommenden Tod spüren, dann gleicht das jenem Gefühl, das wir haben, wenn der Tod von uns Besitz ergreift. So lauscht Roderick auf Geräusche aus dem Sarg, wie wir an der Zimmertür lauschen, ob ein nächtlicher und ermüdeter Gast vielleicht erwacht.”