Das Ornament steht für die Auseinandersetzung mit Machtstrukturen; alles was sich der Ordnung des Ornaments nicht fügt wird nicht beachtet - es wird unsichtbar gemacht. Karl Schrumpfs präzis gesetzter Strich führt den Betrachter in eine bildlich dargestellte Parallelwelt wirrer Gedanken. Nach genauerem Hinsehen kristallisiert sich durch die Anordnung vieler gleicher Elemente eine geordnete Struktur heraus. Wie Laufmaschen: die Menschen werden wie eine Störung dieser Struktur der Ornamentik wahrgenommen. Diese Macht der Symmetrie der Wiederholung - des Gleichmaßes - stellt eine Unterdrückung dar, die der Künstler in seinen Zeichnungen aufgreift und teils mit Hilfe von Textausschnitten oder einzelnen Worten unterstreicht.
geöffnet: 31.10.-13.11., Do und Sa 17-20h