in situ ist eine kontinuierliche Reihe von Einladungen in KünstlerInnenateliers
earth-bound < Präsentation aktueller Arbeiten
Alfred Graf ist ein Landschaftsmaler der allerersten Reihe. Einen Pinsel benötigt er dafür nicht, auch einen Fotoapparat nur selten. Graf durchwanderte viele Landschaften dieser Erde und sammelte ihre Sedimente ein. Er wird dabei zum stillen König einer lärmenden Welt.
Das Bindemittel seiner sedimentierten Landschaftsbilder ist das Bienenwachs. In diesem vermengt sich Erde, Sand und mitunter Weihrauch. Aber nicht penetrant, vielmehr sind es die hoch reflexiven Bildelemente der Bienenwachsgerüche, die einem Ehrfurcht vor der Erde nahe legen.
Man wird klein vor seinen Bildern und lernt das Staunen wie nur selten vor einem Bild. Und man wird auf dieser „Reise zum Mittelpunkt der Erde“ (Franzobel über Alfred Graf) sehr still – denn sie könnte auch eine Reise in unser eigenes Gewebe sein, in unsere Tiefen. Vielleicht auch in die Ursuppe des Seins, die hier in Wachs erkaltet zu sein scheint.
(J. Rauchenberger, Kulturzentrum bei den Minoriten, Graz 2013)
Alfred Graf wurde 1958 in Feldkirch geboren, lebt und arbeitet seit seinem Studium an der Akademie der bildenden Künste als freischaffender Künstler in Wien und Vorarlberg. Bereits 1985 mit dem Theodor Körner Preis ausgezeichnet, erhält er in Folge Arbeits- und Auslandsstipendien, die ihn um die ganze Welt führen. Er kann auf eine internationale Ausstellungstätigkeit hinweisen, seine Werke befinden sich in öffentlichen und privaten Sammlungen.
u. A. w. g.: maria.holter@chello.at