In Bed with Angela & Claire
Verbindung zu esel.at
zweitägiger Workshop in deutscher und englischer Sprache
{Ausruhen} {Access} {Widerstand}
Nach ihrer ersten Zusammenarbeit, in der sie sich dem Ausruhen in Institutionen widmeten, treffen sich Angela Alves und Claire Lefèvre ein paar Jahre später in Wien wieder. Im brut nordwest setzen sie nun ihre Auseinandersetzung mit und Forschung über Fürsorge und Ausruhen als Widerstandsform fort.
In einem zweitägigen Workshop öffnen sie, ausgehend von ihren individuellen Erfahrungen, einen Denk- und Bewegungsraum für Austausch und Diskussion: Wie kann Softness zu einer Strategie des Widerstands werden? Welche Formen von Fürsorge, Ausruhen und Access sind für (neurodivergente und chronisch kranke) Künstler*innen unabdingbar, um barrierefrei und gleichberechtigt produzieren und arbeiten zu können? Welche konkreten Schritte können Institutionen setzen, um diese Bedingungen zu ermöglichen? Und kann man eigentlich von einer Badewanne aus arbeiten?
Der Workshop richtet sich an Künstler*innen, Kurator*innen und Dramaturg*innen und lädt dazu ein, Werkzeuge zu entwickeln und Bedingungen zu erarbeiten, die mehr Softness und Care im künstlerischen und institutionellen Miteinander ermöglichen.
Angela Alves lebt mit einer chronischen neurologischen Erkrankung in Berlin und arbeitet als Choreografin, Tänzerin und Kulturarbeiterin an der Schnittstelle von Kunst, Körper und Politik. Sie hinterfragt dominante gesellschaftliche Erzählungen von „gesund“ und „krank“ und bringt ihr sensibles und intelligentes Nervensystem in die Auseinandersetzung mit Leerstellen und Widersprüchen ein. Aus der Perspektive der „lived experience“ entstehen sowohl antiableistische Performances und Sound-Installationen als auch eine Kulturpraxis gegenseitiger Fürsorge und Solidarität, die Angela Alves in der Zusammenarbeit mit anderen trainiert. Angela Alves studierte Tanz bei ArtEZ (NL) und Tanzwissenschaft an der FU Berlin. Seit Oktober 2023 ist sie künstlerische Mitarbeiterin im Projektteam von Prof. Claire Cunningham am Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz Berlin (HZT), wo sie neurocrip-feministische Praktiken wie Ausruhen, Aufhören und Vergnügen erforscht, vermittelt und praktiziert.
Claire Lefèvre ist eine femme Choreografin, schlaflose Autorin und Reality-TV-Enthusiastin. In ihren Bühnenarbeiten sieht sie sich gerne als überschwängliche Gastgeberin, die Kollaborator*innen und Zuschauer*innen in kitschige Landschaften einlädt, in denen Politik und Poetik sanft miteinander verwoben sind. Ihre Arbeit mit Text reicht von Stand-up-Comedy bis hin zu Förderanträgen und flirtet mit queerer feministischer Theorie oder Performancekritik. Claire Lefèvre arbeitet auch als Ghostwriterin, hauptsächlich wegen der gespenstischen Anziehungskraft der Jobbezeichnung.