Im Styx baden

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Inspiriert vom mythologischen Fluss Styx erforscht Matteo Haitzmann in Im Styx baden den Zustand des Verlorenseins. Die Grenze zwischen Leben und Tod, Sichtbarem und Unsichtbarem ist Ausgangspunkt für eine Reise ins Dazwischen.
Allein auf der Bühne, umgeben von Nebel, Dunst und Stille sitzt der Musiker und Performer verloren in einem Raum, der sich zwischen Überforderung, Sehnsucht und selbstgewählter Isolation entfaltet. Der Nebel, der ihn umhüllt, ist atmosphärisches Bild und Ausdruck eines inneren Zustands, der trennt, verschleiert und schützt. Dabei entsteht eine Unschärfe, in der sich das Selbst verlangsamt, verirrt, manchmal auflöst. Aus dieser Einsamkeit heraus entwickelt Matteo Haitzmann einen musikalischen Monolog – eine fragile Abfolge von Liedern, Fragmenten und Echorufen. Im Styx baden ist kein klassisches Konzert, sondern eine performative Verdichtung: ein Singen gegen das Verstummen, ein Tasten im Ungewissen. Der Nebel wird zum eigentlichen Gegenüber – flüchtig, tröstlich, wechselhaft und doch undurchdringlich. Er ist Trennung und Sehnsuchtsort in einem, ein Raum ohne klare Richtung, ohne festen Boden. Ein Ort der Unendlichkeit, in den man hineinruft, hineinsingt – und nichts kommt zurück.
Matteo Haitzmann ist Musiker, Performer und Komponist. Er studierte Jazzgeige an der Anton Bruckner Privatuniversität Linz, Performancekunst an der Akademie der bildenden Künste Wien und absolvierte das Masterprogramm SODA an der UDK Berlin. Matteo Haitzmann arbeitet sowohl solo als auch in Ensembles und kreiert eigene Performances, in denen körperliche Präsenz und musikalische Aufführung zu hybriden Formen verschmelzen. Er trat u. a. im Wiener Musikverein, im Centre Pompidou Paris, im Konzerthaus Wien, in der Elbphilharmonie in Hamburg sowie in der Gessnerallee Zürich auf. Im brut Wien zeigte er zuletzt die Konzertperformance Make it Count (imagetanz 2024), die zur Choreografischen Plattform Austria – CPA 2025 eingeladen wurde.
Hanna Kritten Tangsoo ist eine in Berlin lebende Künstlerin in den Bereichen Tanz, Choreografie und Lichtgestaltung. Sie studierte in Estland und am HZT Berlin. Als Lichtdesignerin arbeitete sie u. a. an Produktionen in den Sophiensælen, im DOCK 11 und in den Uferstudios. Ihre Arbeiten verbinden Tanz und Licht in immersiven Formaten und experimentellen Räumen. Aktuell entwickelt sie eigene Projekte an der Schnittstelle von Körper, Raum und Wahrnehmung.
Lukas Froschauer ist Tonmeister und Allgemeinmediziner in Wien. Nach seinem Medizinstudium begann er ein Tonmeisterstudium an der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Er arbeitet freischaffend in den Bereichen Musikaufnahme, Klangregie und Live-Elektronik – vor allem für klassische und experimentelle Musik. Seine Projekte verbinden Klang, Raum und Technologie. Sein besonderes Interesse gilt unkonventionellen Instrumentierungen und der Wirkung von Klang auf Körper und Wahrnehmung.