JUNGE FOTOGRAFIE
Die Angewandte in der Ho Gallery
Sammeln und Manipulieren
Eine Gruppe junger Menschen macht eine Ausstellung. Sie beschäftigen sich mit dem Sammeln: Sie akkumulieren Gedanken, Material, Ideen. Im Gegensatz zu einem klassischen Archiv allerdings wollen sie keine neutralen, objektivierbaren Sammlungsergebnisse erzielen, sie sind KünstlerInnen also wollen sie manipulieren.
Wie in einem mittelalterlichen Bestiarium werden verschiedene Qualitäten von Wahrnehmung der Realität vermischt. Die scheinbar Realitätsgetreue fotografische Abbildung wird händisch verändert. Dabei kommt es mitunter vor, dass vermeintlich Paradoxes in einem unvernünftigen Ordnungssystem folgerichtig hintereinander folgt.
Auch die Mitglieder der Gruppe sind Teil einer Sammlung, die Gabriele Rothemann angelegt hat. Diese Sammlung setzt sich aus begabten jungen Menschen zusammen, die Fotografie studieren. Sie wurden mit ihrer Aufnahme an die Klasse Fotografie an der Universität für angewandte Kunst Wien Teil dieser Kollektion.
Das Bezugssystem der Fotografie, nämlich immer etwas abzubilden, das einen Bezug zur Realität hat wird mit diesem Kunstgriff hintergangen und die Gezeigten Werke handeln mitunter von diesem Kunstgriff und beleuchten ihn. Andere Arbeiten untergraben die im Laufe eines Lebens angelegte Sehgewohnheit direkter. Auch mediale Übersetzung und raumbezogenes Schaffen werden verwendet um spielerisch der klassischen Kontextualisierung zu entkommen.