Film und_ #7 Skulptur

Film und _ ist eine offene Einladung zum Austausch: Das Format widmet sich explizit dem artist film und seinen Wechselbeziehungen zu anderen bildenden, angewandten und zeitbasierten Kunstformen.

Die gängigen Vorstellungen zu Skulptur und Film könnten nicht unterschiedlicher sein, gleichzeitig sind sie über gegenläufige Bewegungsprinzipien miteinander verbunden: Spätestens seit der Wiederentdeckung der antiken Laokoon-Gruppe in der Renaissance gilt das dreidimensionale Kunstwerk als stabiler Körper in einem homogenen Raum, der uns keinen festgelegten Blickwinkel aufzwingt – die Allansichtigkeit verlangt die Bewegung um das Objekt. In der klassischen Filmrezeption bewegt sich allerdings das Werk für uns in einem statischen Raum, denn die bewegte Kamera tastet vorab die Körper im Raum ab.

Verknüpft man diese Vorstellungen über den Bewegungsmoment wird die Kamera selbst eine Bewegliche. Daraus eröffnet sich ein breites Feld an Spielformen des gegenseitigen Austauschs zwischen Objekt und Film, dem in diesem Programm nachgespürt wird: vom bewegten Objekt über Fragen nach Produktionsverhältnissen und Flüchtigkeitsprinzipien bis hin zu (nicht) haptischen Materialdiskursen.

Kuratiert von Anna Ewa Dyrko, Stefanie Reisinger und Gerald Weber.

PROGRAMM
ganztags im Foyer
Gloria Camiguara, Popsicles, 1984, 5 Min., loop

im Blickle Kino
Björn Kämmerer, Gyre, 2009, 9:30 Min.
PRINZGAU/podgorschek, Inoten, 1991, 14 Min.
Mark Leckey, Made in ‘eaven, 2004, 2 Min.
Sasha Pirker, Es gibt Bilder, weil es Wände gibt – Ein Prolog, 2013, 10 Min.
Peter Weibel, Imaginäre Wasserplastik, 1972, 1 Min.
Richard Raynor, Metal Alive: A Sculpture by Gego, 1959, 3:20 Min.
Maya Deren, A Study in Choreography for Camera, 1945, 2:15 Min.
Kurt Kren, 50/96 Snapspots (for Bruce), 1996, 4 Min.
Michael Heindl, Hard-Headed Harmony, 2019, 1:15 Min.
Bruce Nauman, Walking in an Exaggerated Manner, 1969, 10 Min.
Mario_n Porten, Ein Rollator für sich allein, 2025, 19 Min.
Richard Serra, Hand Catching Lead, 1968, 3 Min.