Ein Bruder und seine Schwester veranstalten ein Stimmen-Casting. Ein Gendefekt sorgt dafür, dass die Stimme des Bruders den Geist aufgibt. Deshalb suchen sie zusammen eine Stimme, mit der er weitersprechen kann. Oder besser: viele Stimmen! Eine für jede Lebenssituation.
Ausgangspunkt ist der Bruder der Autorin, der seit seiner Geburt gehbehindert ist. Er führt ein eigenständiges Leben, studiert, feiert Partys und spielt schon seit vielen Jahren Theater. In den letzten Jahren mindert sich jedoch seine Sprechfähigkeit, und bald wird der Bruder auf eine künstliche Stimme angewiesen sein. Diese Stimme kann er sich aussuchen. Hier beginnt die Phantasie: Was wäre, wenn man mehr als eine Stimme haben könnte? Zum Beispiel die von Ryan Gosling? Was wäre, der Bruder hätte eine Stimme nur für den Montag, eine starke Stimme und eine für die Verführung? Und was macht das mit den Geschwistern, wenn seine Schwester darüber schreibt?
Marie Bues und Anouschka Trocker inszenieren diese Schauspielhaus-Eigenproduktion in Koproduktion mit dem Kosmos Theater Wien und dem Kunstfest Weimar. Teil der Bühnenversion sind Sprachaufnahmen aus dem gleichnamigen Hörspiel, das im Herbst 2023 bei Deutschlandfunk Kultur und Ö1 ausgestrahlt wird. So entstehen eine Radio- und eine Theaterversion dieses Stückes – für Schauspieler:innen mit und ohne Behinderung, die den vielen Stimmen ihre Körper leihen.