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We Are All Mothers WAAM

Anne Juren & Matthias Kranebitter
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Sonntag 1. Dezember
1. Dez.
So
20:00
We Are All Mothers WAAM
Samstag 30. November
30. Nov.
Sa
20:00
We Are All Mothers WAAM
Freitag 29. November
29. Nov.
Fr
20:00
We Are All Mothers WAAM
eSeL – Artverwandtes »Sprechstunde zu Ordinationszeiten«
Artist Talk im Anschluss
Donnerstag 28. November
28. Nov.
Do
20:00
We Are All Mothers WAAM
Veranstaltet von:
Performance Kunst Performance

Die musikalische und choreografische Komposition We Are All Mothers WAAM von Choreografin Anne Juren und Komponist Matthias Kranebitter bewegt sich an der Schnittstelle von Gesundheit und Kunst. Sie erweitert die Choreografie um Heilbehandlungen; Pathologie steht jedoch nicht im Mittelpunkt. Vielmehr die Dringlichkeit, den symptomatischen Auswirkungen unserer Welt zu begegnen und diese zu reflektieren. Individuelle Symptome der Performer*innen verwandeln sich dabei in ein kollektives Symptom und werden von allen gemeinsam behandelt; jede*r ist gleichzeitig Therapeut*in und Tänzer*in. Das Publikum wird Zeug*in und Teil dieses Transformationsprozesses durch Tanz und Musik, bei dem sich die Grenzen zwischen Performer*in und Zuschauer*in, Heiler*in und Patient*in auflösen.

Wer ist hier in Behandlung? Das Publikum, die Performer*innen, der Theaterraum? We Are All Mothers WAAM ist eine Reise durch kollektive Heilung, die die Verbundenheit unserer Körper und unserer Erfahrungen einschließt. Gemeinsam schaffen die Performer*innen so einen Raum, in dem das Individuum und das Kollektiv miteinander verschmelzen. Sie bringen ihre individuellen Symptome auf die Bühne und verwandeln sie in gemeinsame Erfahrungen, fordern die Grenzen zwischen Gesundheit und Kunst heraus und schaffen Koexistenz, gemeinsame Regulierung, Verständnis und ein Gefühl der Unterstützung. Das Publikum ist sowohl Zeuge als auch Teil dieses Transformationsprozesses durch Tanz und Musik, bei dem sich die Grenzen zwischen Performer*in und Publikum, Heiler*in und Patient*in auflösen.

Treatment wird in WAAM zu einer choreografischen und musikalischen Komposition, nicht nur im übertragenen, sondern auch im wörtlichen Sinne. Choreografie spielt eine entscheidende Rolle in diesem Heilungsprozess. Die Integration der Theatermaschine in die Performance schafft eine ganzheitliche Umgebung, jedes einzelne Element trägt zum Gesamterlebnis bei. Dieses Konzept betont die kollektive Fürsorge und hinterfragt das übliche Bild von medizinischer Behandlung als individuellen Prozess. Stattdessen wird diese als gemeinschaftlich, kollektiv präsentiert. Die Erfahrungen und Beiträge aller kommen in einer gemeinsamen Komposition zusammen. Indem sie Unterschiede anerkennen und annehmen, schaffen die Performer*innen eine Umgebung, die sich in der Choreografie widerspiegelt, in der die Bewegungen Einzelner zur kollektiven Erzählung beitragen. We Are All Mothers WAAM ist eine Hommage auf Anne Jurens Mutter, die im Sommer 2022 verstorben ist.

Die Performance ist eine Kooperation mit Wien Modern, dem größten Festival für neue Musik in Österreich. Im Rahmen von Wien Modern wird einen Monat lang ein dichtes Programm musikalischer Vielfalt an zahlreichen Orten in der ganzen Stadt präsentiert.

Anne Juren, geboren in Grenoble, ist Choreografin, Tänzerin, Autorin und seit 2013 Feldenkrais-Praktizierende. Sie lebt und arbeitet in Wien. 2003 war sie Mitbegründerin des Wiener Tanz- und Kunstbewegungsvereins. Ihre choreografischen Arbeiten und künstlerischen Forschungen wurden in internationalen Theatern, Festivals, Kunsträumen und Veranstaltungsorten präsentiert. Seit 2015 entwickelt sie unter dem Titel Studies on Fantasmical Anatomies eine fortlaufende künstlerische Forschung an der Schnittstelle des Therapeutischen und des Choreografischen, des Somatischen und des Poetischen. Sie war Teil des künstlerischen Komitees für den Master in Choreografie an der University of Dance and Circus (DOCH) in Stockholm und schloss 2021 ihren PhD in Choreografie an der Stockholm University of the Arts ab. Derzeit ist sie Gastprofessorin am Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz Berlin (HZT).

Matthias Kranebitter studierte in Wien elektroakustische Komposition bei Dieter Kaufmann und German Toro-Perez, Medienkomposition bei Klaus-Peter Sattler, postgradual Komposition in Amsterdam sowie in Graz bei Alexander Stankovski und Beat Furrer. Seine Musik thematisiert Aspekte unserer Mediengesellschaft mit ihrer Informationsflut. Sie zeichnet ein hohes Maß an Dichte und Heterogenität aus, das Miteinbeziehen unterschiedlichster (un-)musikalischer Materialien als Enthierarchisierung und Relativierung von Dogmen und Tabu. Kranebitter arbeitet verstärkt mit Elektronik und neuen Medien. Bisherige Zusammenarbeiten fanden u. a. mit dem belgischen Nadar Ensemble, dem Decoder Ensemble Hamburg, dem Ensemble Mosaik Berlin, dem Talea Ensemble New York, dem Ensemble Phace, dem Klangforum Wien und dem RSO Wien statt. Kranebitter ist Mitbegründer des Unsafe+Sounds Festivals und künstlerischer Leiter des Black Page Orchestra.

Die Wiener Tanz- und Kunstbewegung wurde 2003 von Anne Juren und Roland Rauschmeier gegründet. Sie produziert Ausstellungen, Präsentationen und Performances und ist Teil der freien Wiener Szene. Die Arbeiten werden sowohl im nationalen als auch im internationalen Kontext präsentiert. Der Verein wird von der Kulturabteilung der Stadt Wien und dem Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport unterstützt.

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