Eröffnung mit Performance
Performances & concerts by Melanie Maar, L.Twills, Alex Franz Zehetbauer
Die Ausstellung RAUW. Das Zittern der Teile beschäftigt sich mit dem Material der Dinge unserer Welt; Dinge, die sich scheinbar aus unendlich vielen Einzelteilen und Prozessen zusammensetzen. Als unüberschaubare Menge aus Partikeln, Teilen und Rohstoffen – vom Sandkorn bis zum iPhone, vom Erdöl bis zum Joghurtbecher – zirkulieren sie in einem ständigen Prozess von Zusammensetzung und Auflösung um den Erdball.
Ein Schwarm von Objekten bewegt sich auf alle erdenklichen Weisen fort und lagert sich ab.
Sie häufen sich in Cargo-Fliegern und LKW-Kolonnen oder werden in die Erde gepumpt, in Feuer aufgelöst und reisen als Mikropartikel durch Wind und Meere, Tier und Mensch. Auf der Insel Trindade wurde von der brasilianischen Geologin Fernanda Avelar Santos ein blau-grün leuchtendes Hybrid aus Gestein und Plastik entdeckt. Dieser Schwarm an veruntreuten Teilchen schleicht sich früher oder später ungefragt in die Körper seiner Konsument*innen zurück. Sie bilden Cluster und Oberflächen oder werden von Konsument*innen wieder und wieder über Kontinente hinweg bestellt und entsorgt. So entwickeln sich riesige Kreisläufe, die durch alles, was ihnen begegnet, hindurchwirken. Eine systemische veränderte “Natur”, die mit ihrer schwer bezifferbaren Kraft chamäleonartig immer wieder in unvorhersehbarer Gestalt auftaucht – mal als Great-Garbage-Patch, mal als Granulat, dann wieder als Kleidung, als Skulptur oder als Verdunkelung.
Diese ständige Transformation vom Rohstoff zum Objekt, vom Objekt zur Ruine, von der Ruine zum Partikel steht im Zentrum der Ausstellung. Die temporäre Zusammensetzung unterschiedlicher Zustände befragt ihre materielle Herkunft und ihre baldige Zersetzung.
Die Künstler*innen durchkreuzen mit ihren skulpturalen Arrangements dieses Meer aus Rohstoffen, Objekten und Partikeln. Es formen sich Verdichtungen aus ehemaligen Dingen, Wolle, rohem Eisen oder fragmentiertem Plastik. Während ihrer Laufzeit verändert sich diese zudem immer wieder durch räumliche Eingriffe der Künstler*innen.
An zwei Abenden interagieren die Performer*innen und Musiker*innen mit dem Setting der Ausstellung.
Künstler*innen
Albert Mayr, Thea Moeller, Samuel Schaab, Benjamin Tomasi, & Hella Gerlach
Concept: Samuel Schaab
Performances mit
Alex Zehetbauer, Melanie Maar, Maja Osojnik, Karolina Preuschl, Violetta Parisini & Matthias Lenz, L.Twills & Albert Mayr
Konzept: Samuel Schaab