Begrüßung
▪️ Karola Kraus (Generaldirektorin, mumok)
Zu den Ausstellungen
▪️ Eva Badura-Triska (Kuratorin, mumok)
▪️ Markus Wörgötter (Kurator)
▪️ Matthias Michalka (Kurator, mumok)
Vertigo
Op Art und eine Geschichte des Schwindels 1520—1970
25. Mai bis 20. Oktober 2019
Unter den bahnbrechenden Kunstströmungen der 1950er- und 1960er-Jahre wurde der Op Art bislang die geringste Aufmerksamkeit zuteil. Man hat sie häufig als zu spektakulär und daher als oberflächlich deklassiert. Zu Unrecht, denn die Op Art schärft das Bewusstsein für die Ambivalenz der Wirklichkeit und führt buchstäblich vor Augen, dass die Wahrnehmung nicht objektiv ist, sondern einfach zu destabilisieren und zu täuschen. Sie ist vom Standpunkt der jeweiligen Betrachter_innen abhängig—mit allen erkenntnistheoretischen Konsequenzen.
Das Ausstellungsdisplay in Form eines Labyrinths, ein im Manierismus, naber auch in der Op Art wiederholt verwendeter Topos, greift das Spiel der Täuschungen und Sinnesverwirrungen auf. Die Ausstellung Vertigo. Op Art und eine Geschichte des Schwindels 1520—1970 eröffnet ein Vexierspiel der Sinne, das von Tafelbildern, Reliefs und (kinetischen) Objekten über installative Arbeiten und Erfahrungsräume bis hin zu Film und computer- generierter bzw-gesteuerter Kunst ein breites Spektrum an künstlerischen Arbeiten umfasst.
Künstler_innen:
Marc Adrian, Josef Albers, Giovanni Anceschi, Richard Anuszkiewicz, Marina Apollonio, Jordan Belson, Alberto Biasi, Hartmut Böhm, Martha Botho, Gianni Colombo, Tony Conrad, Carlos Cruz-Diez, Dadamaino, Gabriele De Vecchi, Lucia di Luciano, Jean Du Breuil, Marcel Duchamp, Herbert W. Franke, Roland K. Fuchshuber, Giuseppe Galli-Bibiena, Heinrich Göding, Gerhard von Graevenitz, Franco Grignani, Matthias Grünewald, Brion Gysin, Athanasius Kircher, Erika Giovanna Klien, Edoardo Landi, Julio Le Parc, Adolf Luther, Enzo Mari, Almir Mavignier, Francesco Mazzola gen. Parmigianino, Claude Mellan, Desiderio Monsù, François Morellet, Gotthard Müller, Georg Nees, Jean François Niceron, Lev Nussberg, Ivan Picelj, Helga Philipp, Giovanni Battista Piranesi, Karl Reinhartz, Guido Reni (Umkreis), Vjenceslav Richter, Bridget Riley, Dieter Roth, Nicolas Schöffer, Erhardt Schön, Vyacheslav Shcherbakov, Lorenz Stör, Jesús Raphael Soto, Aleksandar Srnec, Kerry Strand, Paul Talman, Abbott Handerson Thayer, Hans Tröschel, Gracia Varisco, Victor Vasarely, Johann Christian Vollaert (Nachfolger), Hans Vredeman de Vries, Edward Wadsworth, James Whitney, Ludwig Wilding
Dorit Margreiter
Really!
25. Mai bis 6. Oktober 2019
Für ihre Personale im mumok verwandelt Dorit Margreiter den kompletten Ausstellungsraum in eine künstlerische Installation, die Display- und Architekturkomponenten, Filme und Mobiles sowie Fotografien einbezieht. Als zentrales Element der Installation fungiert eine neue filmische Arbeit, die in einem Spiegelkabinett im Wiener Prater gedreht wurde. In dieser labyrinthischen Architektur aus Glas und reflektierenden Oberflächen wird der Blick gezielt gebrochen, umgelenkt, fragmentiert, multipliziert und verunklärt.
In Mirror Maze, so der Titel des Werks, spürt die Künstlerin den Differenzen zwischen den physischen und visuellen Grundlagen der Orientierung ebenso nach wie den materiellen, apparativen und imaginären Determinanten filmischer Repräsentation, Projektion und Illusion.
Dorit Margreiters filmische Annäherung an die Glas- und Spiegelarchitektur des Kabinetts besteht aus zwei Projektionen, die im mumok den Bezugspunkt für eine gleichsam labyrinthische Ausstellungsarchitektur bilden.