FAUST Opening der FAUST-Ausstellung und Buchpräsentation
Volkstheater-Direktor Kay Voges, Fotograf Marcel Urlaub und Felix Hoffmann, Artistic Director von FOTO ARSENAL WIEN und FOTO WIEN, eröffnen die Ausstellung FAUST mit der Präsentation des dazu gehörigen Buches – einem Bildband mit den zahlreichen Fotos der Inszenierung und der kompletten Textfassung von Matthias Seier, die wir am Volkstheater zeigen.
Zur Inszenierung FAUST gibt es nun endlich auch eine Ausstellung des Live-Fotografen Marcel Urlaub. Er zeigt die großformatigen Fotos, die live auf der Bühne entstanden sind, in den Wandelgängen des Theaters. Im Weißen Salon blicken Sie hinter die Kulissen der Entstehung der Bilder.
Theater und Fotografie – zwei Kunstformen, die sich immer und immer wieder der Vergänglichkeit stellen müssen. Der Unwiederholbarkeit des einen Augenblicks. Die immer wieder dann gerade im Flüchtigen, im Plötzlichen, im Momenthaften zu sich selbst finden. Zwei Kunstformen, die immer wieder Wahrheitsgehalt und Illusion, Realität und deren Abbildung lustvoll miteinander vermischen.
Goethes FAUST in der Inszenierung von Kay Voges ist ein als ebendieser Grenzgang gestalteter Theater-Abend, aber nicht nur: Der Fotograf Marcel Urlaub ist live und sichtbar am Bühnengeschehen beteiligt; das Ensemble schlüpft in Kostüme und Masken, in Räume und Environments. Die Grenzen zwischen Schauspiel und Bildbetrachtung verschwimmen, zwischen Subjekt und Objekt, Augenblick und dessen Abglanz.
FAUST eignet sich für dieses Unterfangen besonders gut – als ein überwältigendes, kaum fassbares Werk voller Figuren, die am Rande einer neuen Epoche stehen und sehenden Auges aus der Vergangenheit in die Gegenwart stürzen. Ein Werk voller visueller Metaphern, voller Augenblicke, in denen niemand von ihnen sein Gesicht vom Unheil abwenden kann oder will.
Anhand der live in der Inszenierung entstehenden Fotografien von Marcel Urlaub entsteht parallel zu den Aufführungen eine besondere Foto-Ausstellung – eine kuratierte Auswahl der in der Produktion von Marcel Urlaub geschossenen Fotos. Welche Bilder machen wir uns von Faust? Was erzählen uns diese Bilder über 200 Jahre Faust-Rezeptionsgeschichte?
Die Ausstellung ist dabei nicht bloß als Ergänzung des Volkstheater-Abends, sondern als genuin eigenes Kunstwerk gedacht – als neuartige Auseinandersetzung mit Goethes Faust, als wichtiger Debattenbeitrag zu der Hybridisierung der Kunstformen, als künstlerisches Statement zum Wesen der Fotografie und des Theaters. Und letztlich stellt sie auch die Frage: Was ist der Augenblick und was seine Darstellung?
Öffnungszeiten:
Mo, 19.06., 17:00–20:00 Uhr
Di, 20.06. bis Fr, 23.06., 17:00–20:00 Uhr
Sa, 24.06. und So, 25.06., 11:00–18:00 Uhr
Eintritt ist frei!
Ein Projekt im Rahmen von FOTO WIEN 2023