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frame[o]ut: A room of one's own

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Film Video Screening Filmfestival

MQ HOF 8
EINTRITT FREI

A ROOM OF ONE’S OWN: SELF-PORTRAITS AND GENDERED BODIES
Kurzfilmprogramm | 2020 - 2023 | 70 min. | OF

Ob Video, Avatar, Datensammlung oder Alterego: Selbstporträts von Künstler*innen eröffnen dem virtuellen Ich die Möglichkeit, sich sozialen Normen und Blickregimen zu entziehen. Abseits von Algorithmen und standardisierten Formaten können alternative Vorstellungen von Körpern und Identitäten geschaffen werden. Selbstdarstellungen gewinnen an Autonomie und sprechen zurück: als Verwirrung stiftende Körperteile, nackte Affen in dialogischen Selbstgesprächen, morphende Alteregos und zeitreisende Voice Messages.

ISSUES WITH MY OTHER HALF

R: Anna Vasof | AT 2023 | 5:30 min.

Der Blick in den Spiegel und auf den eigenen Körper offenbart einen gruselig-amüsanten Schockmoment: anstelle gewohnter Aktionen und Reaktionen nimmt der Körper neue, unerwartete Formen und Funktionen an. Die Fingerkuppen formen Kaugummiblasen, das Gesicht scheint unter dem Einfluss des Föhns dahinzuschmelzen und beim Schwimmen wagt nur der Oberkörper den Sprung ins Wasser. Surreale Szenen Verwirrung stiftender Körperteile eröffnen einen befremdlichen Blick auf die Wahrnehmung des eigenen Körpers und werfen Fragen nach Automatismen und Autonomien (körperlicher) Fragmente des Selbst auf.

ME MYSELF AND I

R: Claudia Larchet | AT 2022 | 6 min.

Claudia Larcher füttert eine künstliche Intelligenz (Generative Adversarial Network) mit 350 Fotos von sich selbst, während sie aus einem Dialog mit Chatbots ein Skript über Identität speist. Das analoge Bild wird im Digitalen zu einem neuen Selbstporträt - verformt, verzerrt, deformiert, ständig morphend. Ein produktives Verschwinden, das in der gleichzeitigen Fragmentierung und Zusammensetzung groteske Kreationen hervorbringt und Raum für kontinuierliche Neuerschaffung macht.

THINGS THAT WON’T DIE / Cosas que nunca van a morir

R: Manuela Gutiérrez Arrieta | ES 2022 | 14 min.

Bilder eines Mädchens auf einem Bildschirm. Sie filmt sich selbst, erzählt unsichtbaren Zuseher*innen von ihrem Leben: Urlaub, Weihnachtsgeschenke, Schule. Für wen hat sie diese Videos gedreht? Wer hat sie gesehen? Filmemacherin Manuela Gutiérrez Arrieta holt aus persönlichen wie öffentlichen Archiven Bilder von sich selbst hervor und gestaltet eine filmische Collage über die Beziehung zwischen Sichtbarkeit und Verwundbarkeit. Fragend nach dem, was bleibt, wenn man selbst noch da ist, aber die Bilder bereits verschwunden scheinen, erobert sie ihr eigenes Abbild zurück.

GUT FEELINGS: FRAGMENTS OF TRUTH

R: Katayoun Jalilipour | IR 2021 | 12 min.

“I thought I should let you know that I saw some things about you on the internet recently” - eine Voice Message durch die Zeit. Der 3D-Avatar von Katayoun Jalilipour spricht zu/mit Tāj al-Saltaneh (1884 - 1936), Mitglied der Qajar-Dynastie und feministische Kämpferin, und berichtet von einer Google-Search-Entdeckung: Tāj al-Saltanehs Abbild sei mit dem von Maria Anna von Neuburg (1667 - 1740) verwechselt worden. Eine Entdeckung wird zu einer queeren Lesart, die Reproduktion weißer Schönheitsideale und heteronormativer Sexismen durch die Zirkulation von Bildern im Internet kritisiert und danach fragt, wer und was uns definiert, wenn wir nur noch im Internet existieren. “Because I like, that when I die, people can distinguish which images are me and which aren’t”

UNTITLED

R: Sweatmother | UK 2022 | 10 min.

Sweatmother sitzt vor zwei Monitoren und spricht mit seinem Avatar, einer hyper-feminisiert programmierten Version seiner selbst. Ihr Dialog verwebt eigene Erfahrungen und Überlegungen mit jenen von Paul B. Preciado und Walt Whitman, um im Hybrid zwischen digitalem und analogem Raum eine Reflektion über Transidentität und die Konstruktion und Performativität von Geschlecht zu eröffnen. “Transkörper (…) sprechen durch ihre Existenz unterschiedliche Sprachen, die den Kolonisatoren unbekannt sind, sie haben Träume, von denen Psychoanalytiker*innen nichts wissen.” (Paul B. Preciado)

LIKE YOU REALLY MEAN IT

R: Ale Bachlechner | AT 2020 | 12:45 min.

In einem virtuellen Raum tritt die Künstlerin Ale Bachlechner mit verschiedenen Alteregos in Dialog: Irgendwo im Nirgendwo des Death Valley treffen eine Workshopleiterin, eine Trainingsanzugträgerin und ein nackter Affe aufeinander. Sie tratschen über Erwartungshaltungen, Lebensumstände, das Künstlerinnendasein und Networking und tauschen sich über die How-to’s der Selbstrepräsentation aus. LIKE YOU REALLY MEAN IT ist ein virtueller Workshop, in dem die gesellige Runde eines Selbstgesprächs erstmal intern vorbespricht, wie man sich nach außen gibt.

COME FEEL MY SKIN

R: Cristian Anutoiu | AT 2022 | 5:15 min.

Das Selbst blickt auf sich, um die Blickrichtung schließlich umzudrehen. What does it mean that you are seeing me this way? Eine Annäherung und Berührung, eine Aufforderung und Konfrontation. Wer sieht, wer wird gesehen? Existiert das Eine ohne dem Anderen?

I am existing as you are,

seeing you the way you see me.

In einer Gegenüberstellung von Künstlichem und Organischem, der gestalteten und gewachsenen Welt, demontiert Cristian Anutoiu Abgrenzungen und fordert sein zerbrechliches Verhältnis zwischen Subjektivität und Normativität heraus.

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