Wenn die Änderung der Welt ausbleibt und mit der Zeit eher unwahrscheinlicher als wahrscheinlicher wird (und darin liegt wohl eine entscheidende Erfahrung unserer Zeit) – was sollen wir dann tun? Wenn die Emanzipation aufgeschoben ist, was nützt uns dann das Bewusstsein des Falschen? Müsste man dann nicht Adornos ethisch-politische Postulate noch genauer reformulieren: Es bleibt uns nichts anderes übrig, als, im Allgemeinen wie im Besonderen, nach Formen oder Spuren des richtigen Lebens zu suchen – und zwar im Bewusstsein der Unmöglichkeit, aber eben auch der Möglichkeit des Unmöglichen.
Buchpräsentation von Michael Hirsch mit Gastbeitrag von Kilian Jörg aus Die Clubmaschine (Berghain - mit Jorinde Schulz, Textem 2018) zum Thema untergründige Utopien und utopischer Untergrund.
Zum Autor:
Michael Hirsch ist Philosoph und Politikwissenschaftler. Er lehrt politische Theorie und Ideengeschichte an der Universität Siegen und lebt als freier Autor in München. Im Textem Verlag erschien bereits: Logik der Unterscheidung. 10 Thesen zu Kunst und Politik, 2015.