el tonto está muerto

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el tonto está muerto [der Narr ist tot] – diese Zeile ist in einer der Malereien von Elisa Schlifke zu finden. Schlifke wirft hier ihren Blick weit zurück ins Mittelalter, auf eine Gesellschaft, die sich darauf einigte, das scheinbar Abtrünnige zu dämonisieren und auszusondern.
Der Common Sense ist flüchtig. Recht und Richtig wandeln sich, je nach Zeit und Ort. Auch die Wertekataloge der Kunst wirken sprunghaft und temporär – wie oft wurde schon das Ende der Malerei beschworen. Doch Theatralik liegt in der DNA der Kunst, bewirkt sie vielleicht erst. Kunst speist sich stets aus Reiz, Reaktion und diesem eigentümlichen Drang nach Transformation. Sie ist daher immer gegenwärtig.
Als Kunstplattform beteiligt sich das Atelier 10 an der Suche nach Lösungen für Paradigmenwechsel. Es widerspricht insbesondere Zuschreibungen des Kunstbetriebes, die sich an den Biografien der Kunstschaffenden orientieren und sie per Definition vom Kanon der Gegenwartskunst ausschließen. Letztlich sind es jedoch nur Sprechblasen, die bei genauer Betrachtung nicht viel mehr transportieren als Theorie und Rhetorik. Tatsächlich ist allein die künstlerische Praxis von Relevanz – das Gegenwärtige, das Abtrünnige und das Sonderbare.
Diese Ausstellung zeigt Positionen von 30 Kunstschaffenden mit und ohne akademischen Hintergrund.