Die Frauen*-Matinée
Darstellende Kunst Literatur Musik Tanz Präsentation Performance Workshop
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Am 25. Oktober 2025 verwandelt sich der Ankersaal in der Brotfabrik Wien in einen Ort der Begegnung, der künstlerischen Vielfalt und der kollektiven Feier weiblicher Perspektiven: die Frauen*-Matinée. Inspiriert von einem in der Türkei der 1960er-Jahre entstandenen kulturellen Phänomen wird das Format in Wien neu gedacht und in einen zeitgenössischen, internationalen Kontext überführt. Mit einem abwechslungsreichen Programm aus Poesie, Tanz, Performance, Musik und sogar Kampfkunst bringt die Matinee Künstlerinnen und queere Positionen aus unterschiedlichen Kulturen zusammen.
Ziel ist es, einen Raum zu schaffen, in dem Frauen* frei, solidarisch und jenseits gesellschaftlicher Einschränkungen miteinander feiern und künstlerisch tätig sein können.
Historischer Hintergrund: Die Wurzeln der Frauen*-Matinée
Die Frauen-Matinée hat ihre Ursprünge im Istanbul der 1960er Jahre. Damals dominierten Männer die Nachtclub- und Gazino-Kultur: berühmte Sänger, Musiker und ein männliches Stammpublikum prägten das Nachtleben. Frauen hatten es hingegen schwer, Zugang zu dieser Form der Unterhaltung zu finden – gesellschaftliche Normen und praktische Hürden verhinderten oft ihre Teilhabe.
Als Reaktion darauf etablierten einige Clubs ein neues Angebot: einmal pro Woche öffneten sie tagsüber exklusiv für Frauen*. Dieses Konzept erwies sich als revolutionär. Zum ersten Mal erhielten Frauen die Möglichkeit, mit ihren Kindern an kulturellen Veranstaltungen teilzunehmen. Auch wer abends nicht ausgehen konnte, fand in den Matinéen einen sicheren, zugänglichen Rahmen. Hinzu kamen erschwinglichere Eintrittspreise sowie die Option, eigenes Essen mitzubringen – Aspekte, die den Frauen eine selbstbestimmtere Teilhabe am städtischen Kulturleben ermöglichten.
Die Frauen-Matinée fand schnell großen Anklang und entwickelte sich zu einem wichtigen Teil der urbanen Populärkultur. Besonders prägend war, dass auf den Bühnen nicht nur etablierte Künstler*innen, sondern auch queere Performer*innen auftraten. Damit entstand ein Freiraum der Vielfalt, in dem Frauen* nicht nur Zuschauende, sondern aktiv Gestaltende einer neuen Kulturpraxis wurden.
Die Wiener Ausgabe 2025
Die diesjährige Matinée in Wien knüpft an diese Geschichte an, verlegt sie jedoch in einen transkulturellen und zeitgenössischen Kontext. Unter dem Motto „Tradition neu denken – Vielfalt feiern“ stehen literarische, performative und musikalische Beiträge im Mittelpunkt.
Besonderheit der Wiener Ausgabe ist die interdisziplinäre Programmgestaltung:
Poesie & Literatur eröffnen den Nachmittag und geben Stimmen von Frauen Raum, die sonst oft überhört werden.
Tanz & Performance bringen Körper, Bewegung und kollektive Energie ins Spiel.
Musik in verschiedensten Stilen – von experimentellen Sounds bis zu Liedern mit traditionellen Einflüssen – verbindet Generationen und Kulturen.
Kampfkunst wird als Ausdruck von Selbstermächtigung und Stärke ins Programm integriert – ein bisher einzigartiger Aspekt der Matinée.
Offenes Buffet & Cocktailbar - freiwillige Spende
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