Claudia-Maria Luenig: Wo bin ich wenn ich nicht hier bin
Zeitgenössische Kunst Ausstellung
Verbindung zu esel.at
Vernissage: Mittwoch 3. Dezember 2025, 18:30 Uhr
Begrüßung: Bettina Anzeletti, Abteilung Kunst und Kultur
Einführung: Maria Christine Holter, Kunsthistorikerin und Kuratorin
Eröffnung: Abgeordneter zum Nationalrat Fritz Ofenauer
in Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner
Claudia-Maria Luenig interessiert der Raum zwischen dem Selbst und dem Anderen als fragile Schnittstelle von Individuum und sozialer Welt. Sie orientiert sich dabei am (eigenen) Körper, dessen Anwesenheit die Grundlage jeder Existenz ist. Aber: Wo bin ich, wenn ich nicht hier bin? “Die scheinbare Leichtigkeit der Frage nach der eigenen Abwesenheit verbirgt nur unzureichend ein Gefühl der geisterhaften Unheimlichkeit dieser Vorstellung: Die eigene Abwesenheit ist unvorstellbar. Hier sein bedeutet Dasein.” (Edith Almhofer).
Als Grundlagen für die sich entwickelnden Motive - oder besser Strukturen - dienen Fäden, dünne von Hand gezeichnete Linien, ganz nah beieinander liegend, verdichtet, niemals überlappend, auch oft erst bei nahem Hinschauen komplett sichtbar. Luenig versichert sich der eigenen Existenz und der Existenz des Anderen, indem sie Linien zeichnet, gerade, gekrümmt, endlos, einfassend, umfassend, integriert, verfremdet, unterbrochen, ununterbrochen, gestickt, gerissen, gestrickt, kreisend. Nicht endende Felder von Linien, Hüllen, gehäkelt oder verhakt. Linien, als Faden und Spur zugleich, sind das Grundelement der Arbeiten von Claudia-Maria Luenig, ob Skulpturen oder Zeichnungen. Diese Linien orientieren sich nicht am Blick eines distanziert erkennenden Subjekts, sondern zeichnen die zutiefst persönliche Empfindung der Künstlerin als einem verstehenden Dasein auf.