Neuerscheinung Frühjahr 2009 - Buchpräsentation | Gespräch
HELMUT GOLLNER, in Wien lebender Universitätslektor und Literaturkritiker, hat mit "Die Rache der Sprache" (Studienverlag, 2009) ein Buch geschrieben, das die Hässlichkeit lobt, die Hässlichkeit in der österreichischen Gegenwartsliteratur. Die Wiener Gruppe, Ernst Jandl, Elfriede Jelinek, Werner Schwab oder Franzobel deformieren die literarische Sprache ganz bewusst, weil ihnen der Glaube an das abhanden gekommen ist, was unsere Literatur in den letzten Jahrhunderten "schön" gemacht hat: an einen bürgerlichen Humanismus, der die Lehren der Aufklärung, des klassischen Idealismus und der Kirche zur Legende vom geistbestimmten, autonomen Menschen und seiner allmählichen, aber gewissen Vervollkommnung gewoben hat. Hässlichkeit ist hier die affektive Antwort auf falsche Schönheit.
Anlässlich der Buchpräsentation lesen die Autoren GUSTAV ERNST und FRANZOBEL und sprechen mit HELMUT GOLLNER über das "Schiache in der Sprache".