Statistiken werden erst richtig brauchbar, wenn sie die eigene Meinung unterstreichen oder legitimieren - andernfalls verschwinden sie oft in Schubladen oder werden unter anderen Parametern wiederholt. Hin- und hergerissen zwischen dem Anspruch wissenschaftlicher Objektivität und den vielfältigen Manipulationsmöglichkeiten sind sie Ausdruck des Konflikts zwischen Realität und subjektiver Wunschvorstellung.
Die Arbeit von Jakob Schieche und Stefan Wirnsperger kombiniert diverse Statistiken aufgrund ihrer inhaltlichen und formalen Ähnlichkeiten. Der unwissenschaftliche Umgang mit dem Material relativiert seine Aussagekraft und schafft gleichzeitig durch das Nebeneinander verschiedener Themenbereiche neue, zum Teil ans Absurde grenzende Zusammenhänge. Die Inhalte werden verwaschen und die klaren Grenzen lösen sich in eine sanft fließende Landschaft eines dreidimensionalen Balkendiagramms auf. Durch das Betreten des Ausstellungsraumes hinterlassen BesucherInnen Spuren, verändern und modellieren die statistische “Wirklichkeit”.