Vortrag: Stauffenbergs Geist - Zur filmischen Geschichtsästhetik des 20. Juli

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Dienstag 27. März 2018
27. März 2018
Di
17:00
Vortrag: Stauffenbergs Geist - Zur filmischen Geschichtsästhetik des 20. Juli
Institut für Zeitgeschichte Seminarraum 1 Spitalgasse 2-4 (Hof 1) 1090 Wien

Stauffenbergs Geist:
Zur filmischen Geschichtsästhetik des 20. Juli anhand von Bryan Singers “Valkyrie – Operation Walküre” und anderen Inszenierungen des Umsturzversuchs

Beim Wandel filmischer und televisueller Inszenierungen des 20. Juli 1944 geht es um Bilder, die sichtbar machen, was jeweils als geschichtswirksam und ereignishaft zählen soll. Unter dem Aspekt der Geschichtsästhetik wird die Frage gestellt, in welchen Formen die nachwirkende NS-Vergangenheit zu einer Gegenwart in Beziehung gesetzt wird, und zwar als filmisches Bild – und das heißt: als Modulierung von Raum, Zeit, Handeln und Empfinden.

Die verzeitlichten Bilder des widerständig konspirativen Offiziers mit der Augenklappe und der Handprothese sind Verkörperungen von politischer Subjektivität: Beginnend 1948, zeigen uns zahlreiche Kino- und Fernseh-Bilder des 20. Juli jeweils Stauffenberg als Republikaner, Modernisierungsverächter oder Modelleuropäer, als transgressive Rebellenfigur, biopolitischen Normtypus oder kreativen Wissensarbeiter. Bryan Singers derzeit im Kino laufender Hollywood-Thriller “Valkyrie – Operation Walküre” mit Tom Cruise eröffnet die Möglichkeit, den Umsturzversuch als genuinen politischen Akt zu sehen: als Bestreitung einer Ordnung im Modus von Que(e)rung und Egalisierung, deren einzige Voraussetzung der (soziale, kulturelle, identitäre) Tod ist. Insofern zeichnen sich einige Korrespondenzen dieses jüngsten “Stauffenberg-Films” zur Affektpolitik und Ereignislogik von G. W. Pabsts “Es geschah am 20. Juli” (BRD 1955) ab.

Vom Vortragenden jüngst erschienen: Geschichtsästhetik und Affektpolitik. Stauffenberg und der 20. Juli im Film 1948-2008. (240 S.) Verlag Turia + Kant, Wien – www.turia.at

Drehli Robnik, Filmwissenschaftler, Key Researcher am Ludwig Boltzmann-Institut für Geschichte und Gesellschaft, Wien. Lehrtätigkeit an der Universität Wien, an der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt/M., an der Masarykova Univerzita, Brno, und an der Universität für Angewandte Kunst, Wien. Publikationen zu Theorie und Geschichte von Film und Kino, insbes. Kino und Zweiter Weltkrieg, Film und Politik, Horrorfilm. Gelegentlich Filmkritiker, Disk-Jockey und Edutainer. “Lebt” in Wien-Erdberg.

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