Stefania Bolognese

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Musik war Stefania Bologneses erste große Leidenschaft. Bereits mit acht Jahren begann sie ihr Klavierstudium, dem sie sich über ein Jahrzehnt lang widmete. Dennoch entschied sie sich mit 19 Jahren gegen den formalen Abschluss. Aus Unsicherheit und mangelndem Selbstvertrauen brach sie den Weg zur Pianistin ab, legte das Instrument zur Seite – und schwieg fortan über die Musik, die sie einst so tief bewegte.
Besonders Bachs „Englische Suite Nr. 2“ blieb ihr im Gedächtnis. Dieses Werk, das sie intensiv studiert hatte, wurde Jahre später zur Quelle einer neuen künstlerischen Ausdrucksform: dem Mosaik. Nach ihrer Ausbildung am Liceo Artistico in Maglie entdeckte Bolognese in Otranto die Mosaikkunst. Begegnungen mit dem Restaurator Carlo Signorini und später mit den Ravenna-Künstlern Marco De Luca und Paolo Racagni prägten ihren Weg. Es folgte eine Spezialisierung an der renommierten Mosaikschule in Spilimbergo.
Nach beruflichen Stationen in der Steinrestaurierung und einer längeren Familienpause entwickelte Stefania Bolognese eine eigene, unverwechselbare Technik. In ihrem Werk vereint sie ihre zwei großen Leidenschaften: Musik und Mosaik.
Das Projekt „Hommage An Bach – Englische Suite Nr. 2“ übersetzt musikalische Komposition in abstrakte, dreidimensionale Bildsprache. Der Rhythmus der Noten wird durch die Bewegung der Steine, den gezielten Einsatz von Licht, Spiegelungen und Materialien wie Draht, Glas, Papier und Blattgold spürbar.
„Es ist eine Art Entbindung, una porta, die diesen drei letzten Werken vorausgeht. Und es ist genau diese Geburt, die das Gefühl der Befreiung begünstigt. Der Verlauf der Mosaiksteine folgt einer geordneten Unordnung. ICH HABE BACH’S MUSIK BEFREIT… Ich habe ein anderes Ich befreit! Und so begann meine Reise zu einer aktuelleren, zeitgenössischen und identifizierbaren Vision der Mosaikkunst. Die Musik wird mich immer begleiten, denn sie ist ein Teil von mir… sie ist in jedem Menschen. Meine Reise hat begonnen und ich hoffe, sie wird nie enden.“
In der Ausstellung im Salon Karlsplatz zeigt die Künstlerin 13 Werke:
Neun aus dem Zyklus „Hommage An Bach – Englische Suite Nr. 2“, drei aus dem Projekt „Hommage an Paul Hindemith – Ludus Tonalis“ sowie das Abschlusswerk „Labyrinth des Geistes“, das den inneren Entstehungsprozess eines Kunstwerks visualisiert.
Mit diesen Arbeiten findet Stefania Bolognese zu einer zeitgenössischen, emotional aufgeladenen Vision der Mosaikkunst – und zurück zur Musik.
Biografie
Stefania Bolognese ist im Jahr 1971 in Maglie, Provinz Lecce, Apulien geboren und lebt und arbeitet in Carpignano Salentino, Provinz Lecce. Ihre Ausbildung zur Mosaikkünstlerin absolvierte sie im „Liceo Sperimentale Artistico, Francesca Capece“ in Maglie mit weiteren vertiefenden Lehrgängen in Ravenna und Spilimbergo (Schwerpunkt Restaurierung) und einem ergänzenden Praktikum in El-Jam, Tunesien.
Ihre beruflichen Schwerpunkte lagen in der Restaurierung der Mosaike historischer Gebäude als auch in der künstlerisch-architektonischen Gestaltung privater Villen und Hotels. Nach einer längeren Auszeit, in der sie sich ihrer Familie widmete, begann sie im Jahr 2014 ihre eigentliche künstlerische Laufbahn.