Sandra Mujinga: Skin to Skin
Zeitgenössische Kunst Ausstellung
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Skin to Skin ist die bislang umfassendste Einzelausstellung der norwegischen Künstlerin Sandra Mujinga – und ihre erste Museumspräsentation in Österreich. Mujinga transformiert den Ausstellungsraum im Erdgeschoss des Belvedere 21 in eine sich wandelnde, immersive Umgebung aus Licht, Reflexionen und Klang.
Die Ausstellung Sandra Mujinga. Skin to Skin wird vom Belvedere und vom Stedelijk Museum organisiert.
Kuratiert von Axel Köhne (Belvedere) und Melanie Bühler (Stedelijk).
Assistenzkuratorin: Carla Wiggering
Zur Ausstellung
Im Zentrum der Schau steht eine geheimnisvolle Gruppe von 55 identischen überlebensgroßen Figuren – geisterhafte, hybride Wesen, die Avataren, Tiefseegeschöpfen oder Erscheinungen aus einer anderen Dimension ähneln. Sie verkörpern zugleich Schutz und Verbundenheit sowie Zerbrechlichkeit und Stärke. Inspiriert von tierischen Überlebensstrategien wie Tarnung und Nachtaktivität sowie von Ideen aus Science-Fiction, Afrofuturismus und Posthumanismus erschafft Sandra Mujinga eine Atmosphäre, in der Vervielfältigung zu einer Strategie des Verschwindens wird.
Mit ihrer Arbeit stellt Mujinga grundlegende Fragen nach Sichtbarkeit, Identität und Transformation, geleitet von ihrem ausgeprägten Interesse an Körpern und Haut. Spiegelnde Objekte verstärken die visuelle Vervielfältigung und die sensorische Stimulation, während ein elektronischer Soundtrack dieser scheinbar spekulativen Welt eine akustische Dimension verleiht. Inspiriert von Naomi Kleins Konzept des Doppelgängers untersucht Skin to Skin, wie sich Körper durch Wiederholung und Abstraktion einer eindeutigen Lesbarkeit entziehen – und eröffnet so neue Räume für spekulativen Widerstand im Kontext (digitaler) Kontrolle und Überwachung. Skin to Skin lädt ein, sich fluide, hybride und widerständige Existenzformen jenseits konventioneller Kategorien vorzustellen – poetisch, politisch und radikal zeitgenössisch.
Biografie
Sandra Mujinga (* 1989 in Goma, Demokratische Republik Kongo) ist Künstlerin, DJ und Musikerin. Sie lebt und arbeitet in Oslo.
Ihre multidisziplinäre Praxis umfasst Skulptur, Video, Performance, Sound und Text. In ihren Arbeiten thematisiert Mujinga die Sichtbarkeit Schwarzer Körper im öffentlichen Raum und lotet das Potenzial von Opazität als Form von Handlungsmacht aus.
2021 wurde Mujinga mit dem Preis der Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof in Berlin ausgezeichnet. Ihre Arbeiten wurden u. a. im Guggenheim Museum, im MoMA in New York, auf der Biennale in Venedig (2022) und auf der Yokohama Triennale (2024) gezeigt. Zu ihren wichtigsten Einzelausstellungen zählen Time as a Shield (Kunsthalle Basel, 2024), Fleeting Home (MdbK Leipzig, 2023), I Build My Skin With Rocks (Hamburger Bahnhof, Berlin, 2022–23) und Worldview (Swiss Institute New York, 2021).