Salon Souterrain: Out Of Frame
Zeitgenössische Kunst Ausstellung
Verbindung zu esel.at
mit Hai Hogo, Noushin, Elisabeth Tambwe, Lena Fankhauser, Hélène Mougin, Emily Stewart, Hugo Le Brigand und Aaron-Casey Gould
Über SALON SOUTERRAIN: OUT OF FRAME
Das Paradoxon bleibt unverändert: Die zeitgenössische Kunst, die eigentlich ein Raum der Emanzipation sein wollte, hat sich zu einem Kommunikationssystem gewandelt. Die Werke werden nicht mehr um ihrer selbst willen betrachtet, sondern als Ereignisse, die darauf ausgerichtet sind, Menschenmassen anzulocken, Pressemitteilungen zu generieren und die sozialen Netzwerke zu füttern.
Die ästhetische Erfahrung reduziert sich oft auf spektakuläre Vermittlung, auf Kulturmarketing, bei dem das Kunstobjekt zum Vorwand für Storytelling wird. Ebenso haben sich Kunstschulen zu Universitäten gewandelt: rationalisiert, bewertet, standardisiert. Dort werden Künstler*innen-Manager*innen ausgebildet, die in der Lage sind, Förderanträge zu schreiben, anstatt Experimente zu unterstützen. Der kreative Prozess wird nun von der Logik der Akademie und des Marktes bestimmt.
Schließlich stehen die Formen des künstlerischen Ausdrucks, die früher von Dringlichkeit geprägt waren, nun in einem allgemeinen Wettbewerb: Preise, Residenzen, Ausschreibungen, institutionelle Auszeichnungen. Die künstlerische Praxis wird zu einer Abfolge von Bewerbungen, bei denen es weniger darum geht, ein Gebiet zu erforschen, als vielmehr die impliziten Erwartungen der Jurys zu erfüllen.
Der Wettbewerb wird zum Rhythmus des Lebens der Künstler*innen und oft auch zu ihrer Last.
Doch trotz dieser Kommerzialisierung, Bürokratisierung und diesem Wettbewerb geben die Künstler*innen nicht auf. Genau aus diesem Grund ist es dringend notwendig, Künstler*innen zu zeigen, zu begleiten und zu fördern, die ausgetretene Pfade verlassen.
Wo das System Interpretationsraster und Wertehierarchien vorschreibt, öffnen diese Künstler*innen Lücken, verschieben Rahmenbedingungen und schaffen Räume des Widerstands und der Freiheit.
Der kuratorische Ansatz von Elisabeth Bakambamba Tambwe und den Salons Souterrains ist Teil dieser Öffnungsgeste: einzigartige Stimmen sichtbar und hörbar machen. Praktiken ins Leben rufen, die nicht darauf abzielen, den Markt zu verführen oder den Kriterien einer Institution zu entsprechen, sondern ihre eigene, wenn auch fragile Notwendigkeit herausarbeiten.
25.09.2025, Einlass 19 Uhr
mit Aaron Casey Gould (Opernsänger) / Hai Hogo (Video-Installation / Performance) / Helene Mougin (Künstlerin) / Noushin (DJ) / Emily Stewart (Violine / experimentelle Musik) / Elisabeth Bakambamba Tambwe (Skulptur / Performance)
02.10.2025, Einlass 19 Uhr
mit Aaron Casey Gould (Opernsänger) / Hai Hogo (Video-Installation / Performance) / Hugo Le Brigand (Performance/Tanz) / Helene Mougin (Künstlerin) / Noushin (DJ) / Lena Fankhauser (Viola) / Elisabeth Bakambamba Tambwe (Skulptur / Performance)
Team: Elisabeth Bakambamba Tambwe (Konzept/künstlerische Leitung) / Benoît Jouan (Recherche) / Indra Jäger (Produktion) / François Tambwe (Web)
Produziert von Dig Up Productions 2025 in Kooperation mit das weisse haus, in Zusammenarbeit mit Angewandte Interdisciplinary Lab (AIL) und chateaurouge.at.