re-member-me

Zeitgenössische Kunst Ausstellung
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2 Termine
Donnerstag 18. September
18. Sep.
Do
19:00
Eröffnung
re-member-me
Freitag 19. September - Freitag 3. Oktober
Fr 19. Sep. -
Fr , 3. Okt.
Ausstellung
re-member-me

Die Schau re-member-me ist kein einfacher Aufruf zur Erinnerung, sondern der Versuch, Erinnerung neu zu ordnen.

Mit Werken von Ulrike Felder und Claudia Louise Liedtke führt die Schau durch Prozesse des Erinnerns und wieder oder Neu Zusammenfügens.

Der Bindestrich trennt und verbindet zugleich: das Erinnern (remember) und das Wieder-Zusammensetzen (re-member), das Rekonstruieren von fehlenden Teilen, Fragmenten, Geschichten. Erinnerung ist hier nicht abgeschlossener Zustand, sondern ein Prozess – zerfallend, neu formiert, immer im Wandel.

Die Madonna, eine der bekanntesten und zugleich kulturell überladensten Figuren, wird in dieser Ausstellung neu zusammengesetzt. Betrachter*innen werden Teil dieses Prozesses: Erinnerung wird nicht passiv empfangen, sondern aktiv hergestellt – ein lebendiges Ringen um Sinn.

Die Rose, in der christlichen Ikonografie als Rosa mystica auf Maria bezogen, steht seit Jahrhunderten für Reinheit und Erhöhung. Doch sie ist ebenso Bild für Liebe, Begierde, Zerbrechlichkeit und Vergänglichkeit. In der überdimensionalen Zeichnung löst sie sich von ihrer Rolle als Ornament: Sie wird zur Ikone, die nicht schmückt, sondern selbst Zentrum wird – ein Altar, ein Affekt, ein Sinnbild für Schönheit und Schmerz zugleich. Die monumentale Rose zeigt, wie intensiv Bilder auf unsere Sinne wirken können.

Die Geste der Madonna – erhobene Hände, geneigte Köpfe, schützende Bewegungen – ist ein wiederkehrendes Zeichen der Ikonografie. Sie verdichtet Emotionen, die Epochen und Kontexte überschreiten. In Verbindung mit dem Rosenblatt, das umhüllt und schützt, gewinnt die Geste eine neue Dimension: Zärtlichkeit erscheint nicht nur als mütterliche Eigenschaft, sondern als organische, in der Natur verankerte Bewegung. Nicht die Madonna ist einzigartig, sondern die Geste selbst.

Doch die Dornen der Rose führen uns zu einer dunkleren Dimension: Erinnerung ist nicht nur rein, sondern auch von Schmerz durchzogen. „Re-membering” bedeutet hier auch, die Wunde wiederherzustellen – das Fragmentarische, Kratzende, Befleckte einzubeziehen.

In den Collagen treten abgetrennte Hände und Blütenfragmente auf: Symbole für das Auseinandernehmen und Wieder-Fügen. Hier wird der Bindestrich im Titel besonders greifbar. Re-member me heißt: „Erinnere dich an mich” – und zugleich: „Setze mich neu zusammen.”

Jedes Bild wirkt wie ein unvollendeter Satz, der auf seine Vervollständigung wartet. Wir, die Betrachtenden, sind eingeladen, das fehlende Stück hinzuzufügen – in unserer Erinnerung, unserer Vorstellungskraft.

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